
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Lautloser Sammler auf Tour Stadtentsorgung testet erstes Hybrid-Fahrzeug
Nur ein leichtes Summen ist zu hören: Leise surrt der zwölf Meter lange Laster der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (Step) von Container zu Container und demonstriert dabei die geringe Lärmentwicklung seines Elektro-Motors. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Diesel-Motor wieder dazugeschaltet, denn bei dem Laster handelt es sich um das erste Potsdamer Abfallsammelfahrzeug mit Hybridantrieb.
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Nur ein leichtes Summen ist zu hören: Leise surrt der zwölf Meter lange Laster der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (Step) von Container zu Container und demonstriert dabei die geringe Lärmentwicklung seines Elektro-Motors. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Diesel-Motor wieder dazugeschaltet, denn bei dem Laster handelt es sich um das erste Potsdamer Abfallsammelfahrzeug mit Hybridantrieb.
Am Mittwoch wurde der „lautlose Sammler“ vorgestellt, der nun zweieinhalb Jahre getestet wird. Im Anschluss soll das Fraunhofer Institut (FI) den Probebetrieb wissenschaftlich auswerten. Das Unternehmen beteilige sich damit an der Verpflichtung der Stadt, bis 2020 die CO2-Emissionen um 20 Prozent zu senken“, lobte die Ordnungsbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos).
Das von Volvo und der finnischen Firma NTM konstruierte Fahrzeug soll laut Step-Geschäftsführer Enrico Munder vor allem Touren mit vielen Bremsvorgängen fahren, bei denen dank der Hybrid-Technik mithilfe der Bremsenergie die Batterie des Lasters geladen werden kann: „Wir erwarten eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 30 Prozent.“ Die Fahrten von Container zu Container sollen dabei komplett mit Elektro-Antrieb durchgeführt werden, weshalb probeweise auch Fahrten in den frühen Morgen- und späten Abendstunden geplant sind. „So kann der Einsatz im Stoßverkehr in einer wachsenden Stadt wie Potsdam vermieden werden“, sagte Munder. Komplett elektrisch betrieben ist zudem der Aufbau, mit dem die Container eingeladen werden. Die Verringerung der Lärmemissionen sei zum Teil bis zu 16 Dezibel geringer als im normalen Dieselmotor-Betrieb, sagt Werner Schönewolf vom FI.
Das Projekt wurde im Rahmen des Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg gestartet: Gefördert wird es mit 293 000 Euro vom Bundeswirtschaftsministerium, 287 000 Euro übernimmt die Step, die das Fahrzeug von Volvo geleast hat.
Munder sieht das Projekt in erster Linie als Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Konkrete Pläne, die 31 Abfallsammelfahrzeuge umfassende Step-Flotte langfristig auf Hybridantrieb umzustellen, gibt es noch nicht. Dazu müsse laut Munder erst das Problem der Batterien gelöst werden: Die sind nach wie vor sehr schwer – das Hybridsammelfahrzeug wiegt rund 500 bis 600 Kilogramm mehr als ein vergleichbares Dieselfahrzeug – und verringern damit die Nutzlast. Erik Wenk
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