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Landeshauptstadt: Leben auf der Insel

Aus Neu Fahrlands altem Gewerbearael soll ein Wohn- und Geschäftsquartier werden

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Neu Fahrland - Die Planungen für eine Neubebauung der Insel von Neu Fahrland nehmen Gestalt an. Der Potsdamer Architekturprofessor Ludger Brands stellte am Dienstagabend auf einer von Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis) organisierten Bürgerversammlung im Neu Fahrländer Gemeindezentrum seine Ideen für einen wesentlichen Teil der Insel vor. Das von Brands überplante Gebiet erstreckt sich auf das gesamte Inselareal nördlich des Firmengeländes der Märkischen Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft (MEAB) und reicht im Süden bis knapp an den Sacrow-Paretzer-Kanal heran. Die Pläne sehen für das Gelände westlich der Tschudistraße eine Bebauung mit Wohnhäusern vor. In den Gebäuden, die nahe an der Bundesstraße stehen sollen, könnten nach den Vorstellungen des Architekturprofessors aber auch kleine Geschäfte sowie Ärzte und eine Apotheke einziehen.

Den etwa 40 Zuhörern im Gemeindezentrum erläuterte Brands sein Konzept von einer terrassierten, also in der Höhe abgestuften Bebauung. Direkt an der Tschudistraße könnten demnach mehrere Viergeschosser entstehen, zum Weißen See hin würde die Geschosszahl abnehmen. In Wassernähe wären dann zweigeschossige Ein- oder Zweifamilienhäuser denkbar. Etwa 130 Wohneinheiten könnten so geschaffen werden. Allerdings betonte Brands auf der Veranstaltung am Dienstag, dass diese Ideen nur das derzeitige Zwischenergebnis seiner Planungen für die Firma Robex seien, der das Areal gehöre. Momentan befinde er sich mitten in Abstimmungsgesprächen mit der Potsdamer Stadtverwaltung. Die Planungen könnten durchaus noch stark verändert werden, so Brands. In jedem Falle solle dort aber ein „Quartier mit einer starken Identität“ entstehen. So würden unter anderem Hecken und Backsteinmauern an den Grundstücksgrenzen für ein einheitliches Erscheinungsbild des neuen Wohngebiets sorgen.

Wo heute noch wenig ansehnliche Gewerbehallen das Ortsbild prägen, könnte also in einigen Jahren ein Wohngebiet direkt am Wasser entstehen. Viele der künftigen Baugrundstücke am Westufer der Insel sollen dann bis ungefähr an die Wasserkante heranreichen. Ein Uferweg wäre somit allerdings nicht möglich. Die Pläne von Brands sehen für den westlichen Bereich der Insel aber mehrere punktuelle Zugänge zum Wasser vor. Der Architekt rechnet damit, dass die Stadtverwaltung etwa ein bis zwei Jahre für die Erarbeitung des erforderlichen Bebauungsplans benötigen werde. Wenn alles gut gehe, so Brands, könnten die Häuser in fünf Jahren stehen.

Schon wesentlich früher könnte der historische Gutshof an der Nordspitze der Insel restauriert werden. Hier sollen Wohnungen entstehen. Auch die Traktorenhalle soll zum Wohnhaus werden. Das Fährgut wird den Planungen zufolge sogar seinen historischen Turm zurückerhalten. Holger Catenhusen

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