Landeshauptstadt: „Lebende Pommes“ für Tucke
Quiz zum Mitmachen: Die Filmtiershow des Filmparks Babelsberg hat ein Dach über den Kopf bekommen
Stand:
Ein Uhu namens Gonzo, das Huhn Tucke, eine Königsnatter oder eine Echse aus der Gattung der Bartagamen: In der Filmtiershow des Filmparks Babelsberg zeigen nicht nur die tierischen Stars, was sie können. Auch Moderator Jörg Degener ist in Hochform: „Der macht das ja nicht, weil ich das will“, sagt er, als Pony Einstein Kartons umkippt. Die Zuschauer im Studio 1 sind amüsiert.
Seit Saisonbeginn im April hat die Show in der Halle ein neues Domizil gefunden. Bis zu 450 Gäste finden im Studio Platz. Vorher gab es die Tiershow unter freiem Himmel. Angesicht des bisher verregneten Sommers ist die Hallen-Variante ein Gewinn. Außerdem können nun selbst die kleinsten Würmer auf der Videowand für die Zuschauer ganz groß werden.
Zu Beginn der 25-minütigen Show bindet Degener das Publikum ein. Er braucht drei Kandidaten für ein Quiz. Dieses ist an die Fernsehshow „Das unglaubliche Quiz der Tiere“ mit Frank Elstner angelehnt, in der es um Wissen über meist exotische Tiere geht. Die Fragen in Babelsberg haben stattdessen meist Bezüge zum Film. Was muss man beim Filmdreh mit einem Huhn beachten? Die Kandidaten Christian, Laura und Ute rätseln. Muss das Huhn erst ein Ei legen oder muss es rechtzeitig Feierabend machen? Laura und Ute raten richtig.
Da der tägliche Auftritt von Filmhuhn Tucke mittags stattfindet, gibts auch kein Problem beim anschließenden Trick: Das Federvieh springt in die Höhe, pickt an eine Glasflasche und balanciert über eine Holzlatte direkt in einen Ofen hinein. Das macht die Henne, weil auf dem Weg dahin kleine Würmer verteilt sind. „Lebende Pommes“, scherzt Moderator Degener. Bis zum Ende der Show warten noch knifflige Fragen und Herausforderungen auf die Kandidaten. Laura tastet mit verbundenen Augen über den Rücken einer großen Bartagame-Echse. „Atmest du noch?“, fragt Degener. Später haben noch eine bunt geringelte Königsnatter, Uhu Gonzo und Bordercollie Wallace ihre Auftritte. Quiz-Gewinnerin Laura nimmt am Ende eine Freikarte für die „Star Trek“-Ausstellung mit nach Hause.
Die Tiere für die Babelsberger Show kommen aus der Filmtierschule von Astrid und Gerhard Harsch. Sie sind die Trainer der lebendigen Showeffekte. Ihre Mitarbeiterin Claudia Blume assistiert Moderator Degener auf der Bühne.
Seit 1988 trainieren die Harschs Tiere für Filmarbeiten – erst in München, dann in Bottrop. Aber als sie mit dem Filmpark ins Gespräch kamen, fiel die Wahl leicht: „Babelsberg hat einen ganz besonderen Klang, wenn man in der Filmbranche arbeitet“, erzählt Astrid Harsch. Mit ihrer Tierschule zogen sie 1998 nach Sieversdorf (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) und arbeiten seitdem regelmäßig in Babelsberg. Dank der Tiere gab es sogar schon Komplimente von einem Hollywood-Star: Eric Roberts – Bruder von Julia Roberts – bedankte sich persönlich für den Auftritt einer von den Harschs trainierten Katze. Die findet in seinem Film „The Child“ eine Leiche in einem Müllcontainer. Der Thriller mit ihm und Ben Becker kommt Anfang 2012 in die Kinos.
Roberts ist zwar wieder weg, aber die Filmtiershow gibt es weiterhin jeden Tag um 11.30 Uhr zu sehen. Der Besuch ist mit dem Parkeintritt bezahlt. Wenn die Plätze mal nicht reichen sollten, gibt es am Nachmittag einen zweiten Auftritt von Einstein, Gonzo und Wallace.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: