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Von Michael Meyer: Legende schlägt in Seeburg auf
Der achtfache Grand-Slam-Sieger Ivan Lendl spielt am Sonntag in der Havellandhalle gegen Carl-Uwe Steeb
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Vor den Toren Potsdams ist am morgigen Sonntag eine Tennis-Legende zu erleben. Bei den „Arcaden Tennis-Classics 2011“ in der Havellandhalle Seeburg wird mit Ivan Lendl ein achtfacher Grand-Slam- Sieger aufschlagen. Der inzwischen 50-jährige gebürtige Tscheche, der 1992 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, tritt morgen im Rahmen der Internationalen Meisterschaften des Tennisverbandes Berlin-Brandenburg um 14 Uhr in einem Showmatch gegen Carl-Uwe „Charly“ Steeb an, der mit Deutschland 1988 erstmals den Davis-Cup gewann.
Ivan Lendl ist eine Ikone im Tennis. Legendär wurde sein Endspiel auf Sand bei den French Open 1984 in Paris gegen John McEnroe. Lendl drehte dabei einen 0:2-Satzrückstand im Finale gegen den US-Amerikaner, um doch noch in fünf Sätzen mit 3:6, 2:6, 6:4, 7:5, 7:5 zu gewinnen. Das war der Anfang einer außergewöhnlichen Tenniskarriere, in der Lendl die French Open noch zweimal gegen die beiden Schweden Mikael Pernfors (1986/ 6:3, 6:2, 6:4) und Mats Wilander (1987/ 7:5, 6:2, 3:6, 7:6) für sich entschied, außerdem die US-Open 1985 gegen McEnroe (7:6, 6:3, 6:4), ein Jahr später gegen seinen tschechischen Landsmann Miloslav Mecír (6:4, 6:2, 6:0) und 1987 gegen Wilander (6:7, 6:0, 7:6, 6:4) sowie die Australien Open 1989 gegen Mecir (6:2, 6:2, 6:2) und 1990 gegen den Schweden Stefan Edberg (4:6, 7:6, 5:2). Nur in Wimbledon, wo er zweimal das Endspiel erreichte, blieb ihm der ganz große Triumph versagt, da er 1986 gegen Boris Becker mit 4:6, 3:6, 5:7 und 1987 gegen den Australier Pat Cash 6:7, 2:6, 5:7 verlor.
Ivan Lendl führte 270 Wochen lang die Weltrangliste an; besser waren nur Pete Sampras (USA/286) und der Schweizer Roger Federer (285). Er gewann 94 Einzelturniere; damit belegt er in der ewigen Bestenliste der Open-Ära Platz zwei hinter Jimmy Connors aus den USA. In seiner 17-jährigen Karriere erspielte sich Lendl mehr als 21 Millionen US-Dollar, womit er Platz sechs der Preisgeldrekordliste belegt. Für seinen Antritt morgen in der Seeburger Havellandhalle soll er 50 000 Dollar des 250 000 Dollar umfassenden Turnier-Budgets erhalten.
Lendl gilt als Spieler, der sich auch auf seine jetzigen Schaukämpfe optimal vorbereitet. Gleiches gilt für den in Aalen geborenen Carl-Uwe Steeb, der seinen größten Triumph 1988 im Davis-Cup feierte, als er mit Mats Wilander den damaligen Weltranglistenersten in fünf Sätzen mit 8:10, 1:6, 6:2, 6:4, 8:6 bezwang und damit den Grundstein zum ersten deutschen Davis-Cup-Sieg legte. Steeb ist nach 2006 und 2008 morgen zum dritten Mal in Seeburg am Netz zu erleben.
Tennis wird in der Havellandhalle schon vorher gespielt – bei den Internationalen Meisterschaften von Berlin und Brandenburg, bei denen Daria Gajos vom TC Rot-Weiß Seeburg und Juri Schukin vom TC Orange-Weiß Friedrichshagen als Titelverteidiger aufschlagen. Die Endspiele sind am Sonntag ab 10 Uhr geplant. Der Eintritt zu den „Arcaden Tennis-Classics 2011“ ist frei, außerdem gibt es einen kostenfreien Schuttle-Bus. Er fährt in Potsdam um 11 Uhr am Hauptbahnhof (Babelsberger Straße) los und um 17.30 von Seeburg zurück.
www.havellandhalle.de
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