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Benutzerfreundlich. Auch Blinde können an der Uni am PC arbeiten.

© Karla Fritze/UP

Homepage: Leichter studieren mit Handicap Uni Potsdam setzt auf Inklusion in der Lehre

Im Rahmen des Projekts „Eine Hochschule für alle“ hat die Universität Potsdam die Studienbedingungen für Studierende mit Beeinträchtigungen verbessert. Mit einer Förderung von 150 000 Euro des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) wurde neues Mobiliar für seh- und hörbehinderte Studierende angeschafft.

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Im Rahmen des Projekts „Eine Hochschule für alle“ hat die Universität Potsdam die Studienbedingungen für Studierende mit Beeinträchtigungen verbessert. Mit einer Förderung von 150 000 Euro des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) wurde neues Mobiliar für seh- und hörbehinderte Studierende angeschafft. „Das bedeutet einen großen qualitativen Sprung für den Zugang zu Information“, sagte Ulrike Lucke, Chief Information Officer der Uni Potsdam. Sie berät die Hochschulleitung in strategischen Fragen der IT-Infrastrukturen und ist die Initiatorin für das Inklusionsprojekt an der Universität. Zusammen mit der Behindertenbeauftragten der Universität, Irma Bürger, und der Einrichtung für Informationsverarbeitung hatte Ulrike Lucke die EU-Mittel beantragt.

Neben einem Brailledrucker, einem Drucker für Blinde, der Punktmuster in Papier presst, stehen jetzt auch Braillezeilen, eine Tastatur für den Computer für blinde Studierende zur Verfügung. Außerdem ermöglicht eine spezielle Software mit Vergrößerungs- und Vorlesefunktion die studentische Arbeit von Sehbeeinträchtigten. Damit ist es auch mit Handicap möglich, selbstständig zu arbeiten. Hörbehinderte können künftig ebenfalls leichter an Potsdams Uni studieren. Nachdem es für sie bisher keine Hilfsmittel an der Hochschule gab, wurden nun Audioverstärker angeschafft. Die mobilen Anlagen stehen für alle drei Komplexe der Universität bereit. Zu den Neuanschaffungen gehören außerdem zwölf neue Tablet-PCs. Am Griebnitzsee können Sehbehinderte mit einer Art Laptop für Blinde Tabellen, Grafiken, Landkarten und Diagramme ertasten und auswerten.

Parallel dazu gibt es jetzt an den Universitätsstandorten eigene Arbeitsräume für Seh- und Hörbehinderte. Die Räume wurden nicht nur für körperlich Beeinträchtigte eingerichtet, auch psychisch labile Studierende und Menschen mit chronischen Krankheiten können sie nutzen, unter anderem zur Vorbereitung und zum Schreiben von Klausuren. „Wir haben versucht, alle drei Universitätsstandorte gleichermaßen zu berücksichtigen“, erklärte Ulrike Lucke.

Neben den materiellen Investitionen hat die Universität auch eine sehbehinderte studentische Tutorin eingestellt. Innerhalb des Efre-Projekts unterstützt sie andere behinderte Studenten bei den neuen Arbeitstechniken und beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten. An der Universität Potsdam studieren momentan rund 1600 Menschen mit Behinderung. Das Pilotprojekt „Eine Hochschule für alle“ ist vor allem für beeinträchtigte Erstsemester ausgelegt und soll den Einstieg ins Studium mit Behinderung erleichtern.Elisabeth Kropp

Elisabeth Kropp

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