Landeshauptstadt: Lepsius-Haus wehrt sich
Goltz: „Wir sind nicht antitürkisch“
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Das Lepsius-Haus wehrt sich gegen Vorwürfe aus der türkischen Gemeinde. „Wir sind keine antitürkische Einrichtung“, sagte Hermann Goltz vom Verein Lepsius-Haus Potsdam. Goltz reagierte damit auf den Brief der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) an Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser Woche. Die TGD hatte Merkel geraten, von einer finanziellen Unterstützung des Lepsius-Hauses Abstand zu nehmen und damit auch von dem Mann, der 1915 als einer der Ersten die Massaker an den Armeniern dokumentierte. „Die Leute, die diesen Brief geschrieben haben, wollen einfach nicht das Faktum des Völkermordes an den Armeniern akzeptieren“, sagte Goltz. Die türkische Botschaft stellte gestern eine schriftliche Stellungnahme zu diesem Vorwurf in Aussicht.
Bis heute will die türkische Regierung die Massaker an den Armeniern von 1915 bis 1917 nicht als Völkermord anerkennen. Während Frankreich die Leugnung des Völkermordes sogar unter Strafe stellt und US-Präsident Barack Obama ihn als eine „umfassend dokumentierte Tatsache“ bezeichnet, hält sich die Bundesregierung zurück. In der Armenien-Resolution von 2005 beschloss sie aber, das Thema aufzuarbeiten und in diesem Zusammenhang auch an Lepsius zu erinnern. Die Fördersumme für das Haus ist ein erster Schritt. Annegret Ahrenberg
Annegret AhrenbergD
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