ATLAS: Lernen
Henri Kramer rät Schulamtschef Rosenau zu Unterricht in Potsdam
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Bildung treibt um. Deutlich ließ sich das am Dienstagabend erleben, als sich parallel zur Fußball-EM mehr als 70 Bürger aus der Region Potsdam im Helmholtz-Gymnasium versammelten, um mit Experten über mehr Eigenverantwortung von Schulen zu debattieren – ein von der Sache her sperriges Thema. Doch der Ärger beim Thema Schule scheint groß genug, solche Veranstaltungen auch zum allgemeinen Frustabbau zu nutzen: Wut über marode Schulgebäude, über Unterrichtsausfall, über gefühlte Ignoranz beim verantwortlichen Schulamt in Brandenburg an der Havel Und dafür soll der Bürger auch noch Steuern zahlen, fragte einer der aufgebrachten Teilnehmer. Recht hat er – und auch wieder nicht. Denn ganz nüchtern und nicht als Betroffener lässt sich erkennen, dass die Landes- und die Kommunalpolitik kaum so viele Mittel übrig haben wird, alle Baustellen auf einmal abzuarbeiten. Allerdings ist dann das Talent zur Kommunikation gefragt: Die Menschen mitnehmen, zumindest Teillösungen anbieten. Deswegen tut die Verwaltung gut daran, Teile der nötigen Sanierung an der Bürgel-Schule vorzuziehen. Und noch etwas lehrt das Beispiel: Hört man die Stimmung bei der Potsdamer Elternschaft bei solchen Diskussionen, klingt es, als könne das für die Region zuständige Schulamt und sein Chef Ulrich Rosenau von solcher Kompromissbereitschaft viel lernen.
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