Landeshauptstadt: Lernen durch High-Tech
Kollwitz-Schule: Elektronische Tafel vorgestellt
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Brandenburger Vorstadt - Erinnerungen an die Schulzeit: Wer denkt da nicht an feinen Kreidestaub, goldgelbe Schwämme und das quietschende Geräusch der Kreide auf der grünen Tafelfläche? Die künftigen Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule werden Erinnerungen dieser Art voraussichtlich nicht mehr teilen.
Gestern erhielt das Lehrerkollegium der Oberschule erste Einblicke in die Technik einer elektronischen und interaktiven Tafel, die in den nächsten Wochen in Betrieb genommen werden soll. Das 2500 Euro teure Gerät ist mit einem Notebook verbunden, welches von der Lehrperson bedient wird. Durch einen Beamer können gespeicherte Dokumente aller Art, wie Landkarten, Fotos oder Videoanimationen an der Tafel gezeigt werden. Mit diesen visuellen Elementen ist aktives Arbeiten möglich, Landkarten können beispielsweise mit einem interaktiven Stift markiert werden. Der Unterricht würde für den Schüler interessanter und nachvollziehbarer, erklärt Dipl.-Ing. Jürgen Stoof, der die Herstellerfirma Conen in Brandenburg vertritt. Er unterstreicht zudem die praktische Speicherfunktion des Geräts. Alle im Unterricht erstellten Tafelbilder würden automatisch archiviert und könnten beispielsweise abwesenden Schülern per Email geschickt werden.
Das Lehrerkollegium sieht die High-Tech-Invasion im Klassenzimmer mehrheitlich positiv. Wolfgang Buttstädt, der Sport und Geographie unterrichtet, ist von den Möglichkeiten der Tafel begeistert. Gerade für seinen Geographieunterricht sei es ein riesiger Fortschritt, „dynamische Prozesse, beispielsweise die eines Vulkanausbruchs“ visualisieren zu können. Durch starre Kreidebilder könne man den Schülern derartige Inhalte nur begrenzt vermitteln. Wichtig sei jedoch ein praxisnaher Kurs für alle Lehrer, in dem sie die Anwendungen und Möglichkeiten des Geräts erproben könnten. Auch Lehrerin Walburg Münn wünscht sich Zeit, Praxis und ein gutes Handbuch, um die Technik „mit all ihren Tücken“ verinnerlichen zu können. Zumindest im Fach Deutsch hat sie allerdings nicht vor, das Gerät anzuwenden: „Hierfür bilden literarische Dokumente immer noch die beste Grundlage.“
Die elektronische Tafel gibt es zunächst nur in einem Klassenzimmer, das zum Mehrzweckraum umfunktioniert wurde. Durch einen Raumbelegungsplan können alle Klassen am „Wunder der Technik“ teilhaben. Fides Ochsenfeld
Fides Ochsenfeld
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