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Landeshauptstadt: Lernen mit den Händen Förderschüler brachten die selbst gebauten Segeljollen „Condor“ und „Dohle“ zu Wasser

Potsdam-West - Die Zahl der Robinsonjollen auf der Potsdamer Havel hat sich verdoppelt. Am Pfingstwochenende brachten die jungen Bootsbauer der Neuen Förderschule Potsdam und der Karibu-Oberschule Geltow im Seglerhafen der „Potsdamer Adler“ erneut zwei der mit rostroten Segeln ausgerüsteten Zweimaster zu Wasser.

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Potsdam-West - Die Zahl der Robinsonjollen auf der Potsdamer Havel hat sich verdoppelt. Am Pfingstwochenende brachten die jungen Bootsbauer der Neuen Förderschule Potsdam und der Karibu-Oberschule Geltow im Seglerhafen der „Potsdamer Adler“ erneut zwei der mit rostroten Segeln ausgerüsteten Zweimaster zu Wasser. Die einstige Schülerin Julia Hinsche, inzwischen erfolgreiche Schwimmerin und für die Paralympics in Peking qualifiziert, taufte sie gemeinsam mit Bildungsminister Holger Rupprecht und Oberbürgermeister Jann Jakobs auf die Namen „Condor“ und „Dohle“.

Auch die Segler des Hauses Warwisch e. V. aus Hamburg waren aus diesem Anlass mit sechs Booten nach Potsdam gekommen. Das Freizeitheim und Seglerzentrum hat den fünf Meter langen Minikutter, der einer drei- bis fünfköpfigen Crew Platz bietet, bereits 1977 entwickelt. Als Bausatz angeboten, kann das Boot von Schülergruppen zusammengebaut werden, fördert also „soziales Lernen“. Vor drei Jahren lernte der Potsdamer Lehrer Andreas Koschwitz-Haack das Projekt kennen. Er gründete eine Schülerfirma „Bootsbau“ und machte sich mit seinem Kollegen Peter Reinhard und dem Studenten Roland Peiker sowie zehn Jungen zwischen 15 und 17 Jahren an die Arbeit. Unterstützung gab der an der Schule gegründete Förderverein „Havelpiraten“. Bereits 2006 stachen die ersten beiden Jollen in See, jetzt folgten „Condor“ und „Dohle“, weitere vier Bestellungen liegen vor. Die Boote sind leicht zu handhaben und deshalb gut für die Schulung von Segelanfängern und das Training geeignet. Außerdem erlauben sie Regatten und Wanderfahrten über die märkischen Seen.

Minister Rupprecht räumte ein, dass er dem Bootsbauprojekt zunächst skeptisch gegenüber stand, zumal so ein Bausatz immerhin 3850 Euro kostet. Schnell habe er sich aber davon überzeugt, von welch hohem pädagogischen Wert das „Lernen mit den Händen“ und das Gemeinschafterlebnis des Segelns für die lernschwachen Kinder und Jugendlichen sind. So sehen das wohl auch andere, denn die „Havelpiraten“ konnten bei der Bootstaufe von der Sparkasse über Wassersportunternehmen bis hin zu Anwaltskanzleien zahlreichen Sponsoren danken. Weitere könnten durchaus dazustoßen, ermunterte Oberbürgermeister Jakobs. E. Hoh.

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