Landeshauptstadt: Lernen unterm Heiligenschein
Katholische Marienschule will 2008 mit Grundschule und Gymnasium in einem Industriedenkmal starten
Stand:
Zentrum Ost / Babelsberg - Die katholische Marienschule will im Sommer 2008 auf dem früheren Industriegelände in der Lotte-Pulewka-Straße zwei Schulen eröffnen. Das Erzbistum Berlin verhandelt derzeit mit der TLG Immobilien über den Verkauf des 24 000 Quadratmeter großen Grundstücks zirka 400 Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss, sagte Matthias Nowak vom Förderverein der traditionsreichen Marienschule. Werden sich beide Verhandlungspartner einig, soll im Sommer mit der Sanierung des bestehenden Industriedenkmals begonnen und ein Jahr später sowohl mit einer ersten als auch einer siebten Klasse in den Schulbetrieb gestartet werden. Ziel an dem Standort ist es, eine Grundschule und ein Gymnasium unter dem Label Marienschule zu entwickeln sowie eine Einrichtung für betreutes Wohnen zu bauen.
Die Initiative stellte gestern ihre ehrgeizigen Pläne sowie einen neuen Auftritt in der Öffentlichkeit vor. Ein Schullogo mit einem großen „M“ für Marienschule und einem Heiligenschein darüber sowie dem Slogan „Lasset uns Lernen“ soll Werbung für den Schulstart machen. Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur „Strachwitz und Gerhard“, die ihr Knowhow dafür kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Ein Projekt im Jahr würden sie für Charity-Zwecke betreuen, diesmal das der Marienschule, sagte Antonio Graf Strachwitz. Bereits am Wochenende werden 30 Läufer beim RBB-Drittelmarathon mit den Shirts der Schule durch Potsdam laufen, um auf das seit Mitte der 90er Jahre verfolgte Projekt aufmerksam zu machen. Selbst der Vizechef der CDU Brandenburg, Sven Petke, wird für die Schule an den Start gehen. Petkes Frau, die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU), erklärte gestern, es gebe eine große Nachfrage nach Plätzen an der Marienschule. Gestartet werden soll aus Kostengründen allerdings nur mit je einer Klasse in zwei Jahrgängen. Der Unterricht soll Wissensvermittlung und Werteorientierung verbinden. Der Einzugsbereich sei Potsdam, Potsdam-Mittelmark, das südliche Havelland und der Berliner Südwesten. Dafür haben sich die Elterninitiativen der Marienschule sowie der Berliner Grundschule St. Ursula zusammengeschlossen, sagte Stefan Förner vom Erzbistum. In Potsdam ist es die zweite Initiative zur Gründung einer katholischen Schulen. Bekanntermaßen will eine dem Opus Dei nahestehende Elterninitiative ein Knabengymnasium im Bornstedter Feld errichten. Förner betonte, Kardinal Georg Sterzinsky begrüße auch diese Initiative. Das Erzbistum favorisiere aber die Wiedererrichtung der Marienschule, „sie ist uns in allen Fällen näher als Opus Dei“.
Der potenzielle Schulstandort stehe laut Aussagen eines TLG-Sprechers aus dem Vorjahr für eine Bebauung zur Verfügung. Geplant sei eine Bebauung mit Viergeschossern plus eines Staffelgeschosses „analog der Umgebungsbebauung“, erklärte Olaf Willuhn damals. Dafür gebe es einen positiven Bauvorbescheid der Bauverwaltung, der eine Bebauung nach Paragraf 34 zulasse. Gestern wollte man sich bei der TLG zu den laufenden Gesprächen nicht äußern. Einzig: es wird verhandelt. Auch das Erzbistum und der Förderverein halten sich mit Angaben zu den Kosten zurück. Dem Vernehmen nach soll aber allein der Grundstückskauf etwa drei Millionen Euro kosten.
- CDU
- Grundschule
- Potsdam: Babelsberg
- Schule
- Schule und Kita in Potsdam
- Wohnen in Berlin
- Wohnen in Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: