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Landeshauptstadt: Lesekarte in der Zuckertüte

20 Jahre Waldstadt-Bibliothek: Schon Vorschulkinder lesen hier / Seniorenabend zum Schiller-Jahr

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20 Jahre Waldstadt-Bibliothek: Schon Vorschulkinder lesen hier / Seniorenabend zum Schiller-Jahr Waldstadt II - Zwischen dem Kiefernwald, in dem die Eichhörnchen umherspringen und dem quirligen Waldstadt-Center befindet sich die Zweigbibliothek „Pablo Neruda“. Zu ihrem gestrigen zwanzigsten Geburtstag hatten sich viele Gratulanten eingefunden. Voran die Kinder. Schon bevor sie eingeschult werden, kommen sie mit ihren Eltern oder Erzieherinnen hierher. „Die Leseförderung beginnt bereits im Kindergarten“, berichtet Bibliotheksleiterin Gisela Glawe. „Viele Eltern legen ihren Kindern sogar die Lesekarte in die Zuckertüte“, weiß sie. Unter den 35 000 Besuchern im Jahr sind 30 Prozent Kinder unter 13 Jahren. Aber auch die Älteren zählen zu den eifrigen Lesern. Beliebt sind die Seniorentreffs. Der nächste am kommenden Donnerstag um 10 Uhr ist dem diesjährigen Schiller-Jubiläum gewidmet. Ursula Eichler stellt dann den Schiller-Roman „Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit“ von Renate Feyl vor. Dass in der Bibliothek alle 25000 „Medieneinheiten“ sowohl nach Sachgebieten als auch alphabetisch wohl geordnet sind, ist auf den ersten Blick feststellbar. Das Angebot reicht von der abgegriffenen „Trainingssoftware“ des Duden „Wie schreibt man jetzt?“ über das Große Bertelsmann-Lexikon bis zur „Minithek.“ Dort findet der Leser auch ein Taschenbuch wie „Die Rache des Herzens“ aus der Serie „Die Springfield Story.“ Die Nutzter kämen nicht nur aus der Waldstadt, berichtet Gisela Glawe. Für viele Leser aus der ganzen Stadt gelte die Waldstadt-Zweigbibliothek als Geheimtipp, weil hier viele Roman-Titel vorhanden seien, die es in anderen Bibliotheken nicht gebe. Das „Geheimnis“ dieses besonderen Bestandes liegt unter anderem in der guten Zusammenarbeit mit der Bürgel-Buchhandlung in Babelsberg, die mit so manchem Buch-Geschenk den Bestand aufgestockt hat. Marion Mattekat, Direktorin der Stadt- und Landesbibliothek, zu der die Waldstadtbibliothek gehört, verweist zudem darauf, dass alle Bibliotheken miteinander vernetzt sind und dass zweimal wöchentlich der Kurier jedes gewünschte Buch heranschafft. Mattekat, die als Gratulantin gekommen war, wünschte weiterhin Geld und Engagement, um die Zweigbibliothek so erfolgreich zu führen. Am Engagement, sagt sie, fehle es wohl nicht. Am Geld schon. Aus diesem Grunde musste im vergangenen Jahr das Entgelt erhöht werden. Glawe spricht von einer „schwierigen Situation“, die dadurch entstanden sei, berichtet jedoch mit sichtlicher Genugtuung: „Viele, die enttäuscht waren und wegblieben, sind wiedergekommen.“ 16 Euro kostet der Benutzerausweis. Kinder, Schüler und Sozialhilfeempfänger können die Bibliothek unentgeltlich nutzen. Die Bibliothek liegt unmittelbar neben dem entstehenden „Quartierszentrum“. Dieses hat ihr einen Lesegarten beschert: Lesen unter den Augen der Eichhörnchen. G.S.

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