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Alles im gelben Beutel. Die Bücher des Brandenburger Lesestart-Sets .

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Lesestoff abzugeben

Stadt- und Landesbibliothek verteilt kostenlos Bücher an Familien

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Bücher sind teuer. Erst recht schöne, bunte, liebevoll gestaltete Kinderbücher. Nicht alle Eltern haben dafür am Ende des Monats Geld übrig. Und nicht alle Eltern haben Zeit oder Geduld, sich regelmäßig mit ihrem Kind in eine Leseecke zu kuscheln und vorzulesen. Manche haben auch nie erfahren, wie wunderbar und wichtig das ist.

Jetzt gibt es für alle drei- bis fünfjährigen Kinder in der Stadt- und Landesbibliothek Lesestoff, den die Familien mitnehmen und sogar zu Hause behalten dürfen. Seit wenigen Wochen werden dort kostenlose sogenannte Lesestart-Sets verteilt: Ein leuchtend gelber Stoffbeutel mit einem Kinderbuch, dazu ein kleines Wimmelbild-Poster mit einer Bibliothek darauf sowie die Broschüre „Vorleseratgeber für Eltern“ . Diese ist mehrsprachig verfasst, auch auf Türkisch, Russisch und Polnisch. Und auch für das Kinderbuch „Tschüss, kleines Muffelmonster“ von Julia Boehme und Franziska Harvey gibt es mehrsprachige Inhaltsangaben.

Mit den Lesestart-Sets soll Eltern und Kindern Lust auf Vorlesen gemacht werden. Gerade in bildungsfernen oder sozial benachteiligten Familien spiele das immer noch eine zu kleine Rolle, zu selten werde vorgelesen, so Kristina Kirchner, Lektorin in der Kinderbibliothek. Dabei ist Vorlesen der Einstieg zum späteren selbständigen Lesen – und eröffnet Kindern neue Welten. „Es macht Spaß, macht schlau, regt die Fantasie an“, sagt die Brandenburger Bildungsministerin Martina Münch (SPD) anlässlich der Aktion. „Bücher bereichern uns ein Leben lang - deshalb fördern wir schon bei den Allerkleinsten die Lesekompetenz.“

Die Aktion begann bereits vor drei Jahren mit einem Leseset für die Unter-drei-Jährigen, das auch in Kinderarztpraxen verteilt wurde. Jetzt ist diese Generation älter – und das nächste Buch liegt bereit. Das könne sich jeder abholen, der sein Kind mit dabei habe, so Kirchner. Mehr als 50 Sets der bundesweiten Initiative „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ wurden bereits in Potsdam verteilt, insgesamt stehen in diesem Jahr 1000 Sets zur Verfügung.

Das Programm wird mit 24,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und von der Stiftung Lesen als nationaler Plattform für die Leseförderung in Deutschland durchgeführt. Eine unabhängige wissenschaftliche Begleitung überprüft dabei, ob die erhofften Effekte eintreten: ob „Lesestart-Kinder“ tatsächlich besser Lesen lernen, die Eltern mehr vorlesen und ihre Kinder beim Lesen lernen unterstützen.

Einen kleinen Effekt spüren die Mitarbeiter der Potsdamer Bibliothek schon jetzt. „Wenn die Eltern das Lese-Set abholen, nutzen manche die Gelegenheit, sich die Bibliothek und auch die große Kinderwelt anzuschauen“, sagt Kristina Kirchner. Und einige entscheiden sich dann für eine Mitgliedschaft und werden regelmäßige Nutzer. Auch für Kinder finden dort regelmäßige Vorlese-Veranstaltungen statt: Zweimal im Monat heißt es mittwochs „Vorlesen ab vier für Kinder ab vier“, jeden Samstag um 11 Uhr kommen die „Samstagsvorleser“ – ehrenamtliche Lesepaten der Bibliothek. spy

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