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Keine Zauberei. Die letzte städtische Kita, die die Verwaltung zwangsweise betrieb, wurde gestern an den Träger GFB übergeben. Die bislang knapp 40 Kinder in der Einrichtung im Bornstedter Feld wurden zur Feier der Übergabe mit einer Zaubershow überrascht.

© M. Thomas

Von Kay Grimmer: Letzte Stadt-Kita ging an freien Träger

Einrichtung mit Musik-Schwerpunkt für 50 Kinder im Bornstedter Feld an GFB übertragen

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Bornstedter Feld - Es war eine erzwungene Trägerschaft, die die Stadt im Juli 2009 bei der Eröffnung der ersten städtischen Kita seit Jahren eingegangen war: Es gab Zweifel an der Entscheidung, aus gleich bewerteten freien Trägern einen per Losverfahren auszuwählen. So musste die Stadt als Träger einspringen.

Gestern nun wurde die Einrichtung in der David-Gilly-Straße im Bornstedter Feld mit Platz für bis zu 50 Kinder nun an die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH (GFB) übergeben. Hier soll unter dem Namen „Tönemaler“ eine Einrichtung mit musikalischem Schwerpunkt entstehen. Die drei Erzieher, die bislang die Kinder betreut haben, wurden übernommen. Geführt wird das Haus von der Leiterin der GFB-Kita „Vielfalt“ in der Puschkinallee, Ines Auert. Noch seien einige wenige Plätze in der neuen Einrichtung frei, warb Auert um weitere Kinder. Sie hoffe, mit dem musikalischen Schwerpunkt „einen Wiedererkennungeffekt in der Potsdamer Kita-Landschaft zu erzielen“. So werde es Gespräche zwischen der Einrichtung und der Kammerakademie geben. „Ich kann mir gut vorstellen, dass jede Woche Musiker zu Besuch sind, um Instrumente vorzustellen“, so Auert.

Die junge Einrichtung hat bereits eine wechselvolle Vergangenheit. GFB-Geschäftsführer Norbert Lekow sagte bei der gestrigen offiziellen Übernahme, „er sei froh, dass die Jury-Entscheidung aus dem Jahr 2009 endlich umgesetzt werden konnte“. Als Anfang 2009 der Bau fertiggestellt war, freuten sich vor allem die zahlreichen Familien im Potsdamer Norden. Dort sind bekanntlich die Kita-Plätze besonders knapp (PNN berichteten). Trotzdem wurde das Haus nicht eröffnet. Das Problem: Die Unstimmigkeiten bei der Vergabe der Kita an einen freien Träger. „Per Ausschreibung hatten wir bei einem Auswahlverfahren fünf Träger mit der gleichen Höchstpunktzahl“, erinnerte sich Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Per Losentscheid ging die Kita an die GBF, eine Tochter der Stiftung Großes Waisenhaus. Der trotz gleicher Punktzahl nicht zum Zuge gekommene Mitbewerber Sportservice gGmbH legte daraufhin eine einstweilige Anordnung gegen die Vergabe beim Verwaltungsgericht ein. „Um trotzdem zu eröffnen, hatte sich die Stadt entschlossen, die Kita vorerst selbst zu betreiben“, so Schweers. Damit durchbrach dieVerwaltung die bisherige Maxime, sämtliche Kitas in freier Trägerschaft zu betreiben. Mittlerweile habe man sich mit der Sportservice gGmbH außergerichtlich einigen können, so Schweers

Auch die GFB muss Abstriche machen. Beworben hatte sich das gemeinnützige Unternehmen auf eine Kita mit rund 90 Plätzen auf zwei Etagen. Nun ist vorerst nur Platz für bis zu 50 Kinder. Im Obergeschoss sind Klassen der unter Platznot leidenden Karl-Foerster-Grundschule bis mindestens 2012 untergebracht. Dann soll der Schulneubau an der Pappelallee stehen, so Schweers.

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