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Fließender Übergang von Land- und Wassertouristik: Für 2,6 Millionen Euro entsteht an der Potsdamer Havel ein Freizeithafen für Hobby-Flößer und Wasserwanderer. Janine Busse (l.) und Janine Schubert-Kandzorra präsentieren die Pläne.

© Andreas Klaer

Von Guido Berg: Leuchtturm für Hobby-Flößer

Erster Spatenstich für Freizeithafen „Havelmeer“ am Kiewitt / Eröffnung für Ende Mai geplant

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Brandenburger Vorstadt - Auf zu neuen Ufern heißt es seit gestern am Kiewitt: Für den Freizeithafen „Havelmeer“gegenüber der Unteren Planitz feierten die Investoren Janine Schubert-Kandzorra, Yves Takke und Mathias Schubert den ersten Spatenstich. Die Eröffnung des Wasserwander-Rastplatzes ist für Ende Mai vorgesehen. Auf einem knapp 2400 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Ausflugslokals „Havelgarten“ entsteht ein Biergarten sowie eine Cocktailbar mit Lounge. Clou ist ein riesiges Fass aus Brasilien, in dem früher 140 000 Liter Zuckerschnaps reiften und das nun zu einer Bar in Form eines Leuchtturms umgebaut wird. Ab August 2011 soll zudem in einer angrenzenden Villa ein Restaurant mit regionaler Küche entstehen.

Kern des Freizeithafens wird ein 86 Meter langer Steg sein, an dem 17 Charterflöße andocken, die auch mieten kann, wer nicht im Besitz eines Bootsführerscheins ist. Ferner ist ein großes Veranstaltungsfloß mit Bar und Dachterrasse sowie ein fünf mal 15 Meter großer und für 40 Personen zugelassener Event-Ponton geplant. Zwar liegt für den Steg bis dato die Genehmigung des Schifffahrtsamtes vor, nicht aber die der Stadtverwaltung, wie Yves Takke auf PNN-Nachfrage erklärte. „14 Tage nach der Genehmigung durch die Stadt Potsdam ist der Steg da“, versprach der 36-Jährige, 15 Jahre lang Mitarbeiter der Deutschen Bank AG in Potsdam. Takke zufolge fehlt ebenfalls die Genehmigung für die Öffnungszeiten durch die Stadtverwaltung. Den Investoren zufolge sind im „Havelmeer“ unweit mehrerer Plattenbauten auch Tanzveranstaltungen und Themenabende geplant. Derzeit stehen in Potsdam Pläne für eine große Steganlage für die Matrosenstation Kongsnaes an der Schwanenallee durch Anwohner stark in der Kritik (PNN berichteten). Der Chef der Potsdamer Wirtschaftsförderung, Stefan Frerichs, begrüßt indes das Vorhaben: „Wir brauchen einen fließenden Übergang von Land- und Wassertouristik.“ Genau das biete der Freizeithafen unweit der Havelbucht. Potsdam, sagte Frerichs, habe „Supervoraussetzungen“ für touristische Angebote am Wasser: „Da müssen wir noch nachlegen.“

Die Gesamtinvestitionssumme bezifferte Takke auf 2,6 Millionen Euro, darin enthalten sind auch Tourismus-Fördermittel des Landes Brandenburg. Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) erklärte in seiner Rede, das Projekt „Havelmeer“ zeige, dass Brandenburg mit den Tourismusschwerpunkten Wasserreichtum und kulturelles Erbe „genau richtig liegt“. Brandenburg sei mit 33 000 Kilometern Fließgewässern und 3000 Seen das gewässerreichste Bundesland in Deutschland. Der Begriff „Havelmeer“ gehe sicher auf einen entsprechenden Ausspruch der Preußenkönigin Luise zurück, vermutete Christoffers.

Das Grundstück des künftigen „Havelmeers“ haben die Investoren von der städtischen Pro Potsdam GmbH vorerst gepachtet. Ziel sei es, erklärte Takke, das Areal zu kaufen: „Wir sind in den letzten Verkaufsverhandlungen.“ Zudem solle auch die angrenzende Villa gekauft werden, derzeit noch im Besitz des früheren „Havelgarten“-Betreibers.

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