Landeshauptstadt: Lichte Reihen
Mitgliedermangel beim Migrantenbeirat
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Personalnot behindert derzeit die Arbeit des Potsdamer Migrantenbeirats: Weil zur Sitzung am Donnerstag nur vier von neun Mitgliedern erschienen, konnte der Beirat, der die Interessen der in Potsdam lebenden Migranten vertritt, keine Beschlüsse fassen. Zwei der Mitglieder waren wegen Krankheit verhindert. Entscheidungen über die finanzielle Planung für das laufende Jahr und das Integrationskonzept mussten ebenso vertagt werden wie die Abstimmung über die Jury zur Verleihung des Integrationspreises.
Außerdem hat das Gremium auch nach mehr als vier Monaten keinen gewählten Vorsitzenden. Bereits im Oktober war die bisherige Vorsitzende Olga Schummel (Linke) nach zwei Jahren zurückgetreten und hatte ihren Platz als Beiratsmitglied geräumt. Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen innerhalb des Gremiums. Schummel hatte zu ihrem Rücktritt erklärt, sie sei „unberechtigt angegriffen“ worden, weswegen keine weitere Zusammenarbeit in der bestehenden Besetzung des Beirats möglich sei. Die stellvertretende Vorsitzende Thi Minh Lien Ngo leitet seitdem die Sitzungen.
Zur bundesweiten „Interkulturelle Woche“, die in diesem Jahr in Potsdam eröffnet wird, soll es am 21. September eine Schülerkonferenz der Potsdamer „Schulen ohne Rassismus“ geben, teilte Andrea Rauch von der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie mit. Bis dahin werden an den Schulen Themen für Workshops vorbereitet.
Außerdem möchte der Beirat die Sprachförderung von Migranten in Potsdamer Kitas verbessern. Im Vorfeld gab es Klagen, dass Kinder aus dem Asylbewerberheim auch nach Monaten in einer Kita kaum Deutsch sprechen. Ein abschließendes Bild konnte sich der Beirat trotz der Berichte von Gästen aus Kitas und vom Jugendamt nicht bilden. Das Thema soll im Jugendhilfeausschuss nochmal angesprochen werden. mar
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