Von Henri Kramer: Lindenpark: Sanierung verzögert sich
Kulturzentrum wartet auf Geld der Stadt und neue Toiletten / KIS: Fertigstellung dennoch bis Anfang 2010
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Babelsberg - Zwischen der Verwaltung und dem Lindenpark gibt es Streit um Geld und die Sanierung des Hauses. „60 000 Euro für Technik sind noch nicht bei uns eingegangen“, sagte Lindenpark-Chef Andreas von Essen den PNN auf Anfrage. Diese Summe habe das soziokulturelle Zentrum im Zuge der Sanierung erhalten sollen. Um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten, habe die Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI) bereits 30 000 Euro zuschießen müssen – unter anderem für notwendige Investitionen in die Haustechnik, so von Essen. Eine Anfrage der PNN zu dem Problem blieb von der Stadtverwaltung am Freitag unbeantwortet.
Ein anderer Konflikt betrifft die offensichtlich schleppende Sanierung des Hauses selbst. So hatte Lindenpark-Chef von Essen angekündigt, bereits während der Sommerpause die maroden Toiletten im Keller des Lindenparks sanieren zu wollen. Tatsächlich beginnen diese Arbeiten erst jetzt. „Wir werden Dixies aufstellen müssen“, sagte von Essen, der diese auf einen Monat begrenzte Lösung während des normalen Spielbetriebs als „nicht glücklich“ bezeichnete. Das geplante Programm im Haus werde dennoch stattfinden.
Für die Sanierung verantwortlich ist der Kommunale Immobilenservice (KIS), der die Gebäude der Stadt Potsdam verwaltet. KIS-Chef Bernd Richter bestätigte den PNN, dass es „Verzögerungen“ gegeben habe. Als Grund nannte er unter anderem die Planungen für den Brandschutz im Haus, die sich langwieriger als gedachtet gestaltet hätten. „Es haben viele Bau-Unterlagen gefehlt.“
Bekanntlich hatte der Lindenpark im vergangenen Jahr den Betreiber gewechselt, nachdem der frühere Träger Insolvenz anmelden musste. Schon bei der vom Lindenpark ebenfalls betriebenen Sternwerkstatt hatten Bau-Dokumente gefehlt. Ihr Verlust wurde damals auf Versäumnisse aus der Ära der früheren Lindenpark-Chefin Monika Keilholz zurückgeführt.
Trotz der Verzögerungen sagte KIS-Chef Richter zu, die nötigen Sanierungsarbeiten würden bis Anfang kommenden Jahres fertig gestellt. Bereits jetzt seien etwa das Mauerwerk getrocknet und die Arbeiten an den Außenanlagen nahezu beendet worden. Für die Sanierung hatte der Lindenpark 650 000 Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets erhalten, dazu bekommt die Stiftung SPI 170 000 Euro mehr Fördermittel pro Jahr als der frühere Träger.
Auch die Umbauten stellten das Haus in der Stahnsdorfer Straße vor eine Herausforderung, wie von Essen erklärte. So existiere nun ein beheiztes Raucherzelt im Außenbereich – zunächst auf Probe. Denn es habe „deswegen schon Lärmbeschwerden“ gegeben. Beim nächsten Treffen mit den Nachbarn werde er um eine Lösung werben, um diesen Konflikt auszuräumen, kündigte der Lindenpark-Chef an.
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