Landeshauptstadt: Lindenpark will Kredit zur Sanierung Verein muss Bedingungen der Sparkasse erfüllen
Babelsberg/ Innenstadt - Nachdem der marode Lindenpark e.V.
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Babelsberg/ Innenstadt - Nachdem der marode Lindenpark e.V. seit Beginn des Jahres nicht mehr die Dienste des mit seiner Sanierung beauftragten Steuerbüros in Anspruch nimmt, hofft Vereinschef Dirk Harder nun auf einen Sanierungskredit von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS). Ein Angebot der Bank liege vor – allerdings sei dies an mehrere Bedingungen geknöpft.
So muss der Lindenpark eine von einem anerkannten Finanzprüfer erstellte Bilanz vorlegen können, die laut Harder mehrere Tausend Euro kosten dürfte. Ebenso soll ein Sanierungskonzept dafür sorgen, dass die Bürgschaftsbank in Köln den MBS-Kredit absichert. „Natürlich müssen wir genau erklären, wie wir mit Hilfe des Kredits aus der Misere kommen wollen“, sagte Harder. Er hoffe, dass die Liste mit den Bedingungen im Frühjahr, „bis der Schnee taut“, abgearbeitet sei. Die Kreditdauer solle „eher“ unter zehn Jahren liegen. Die momentanen Altschulden lägen „im oberen sechsstelligen Bereich“. Mit dem Kredit könnten diese zum Teil beglichen werden, ebenso benötige man „Startgeld in eine neue Zukunft“, so Harder. Gleichzeitig machte Harder auch klar, dass die Gläubiger – unter anderem die Energie und Wasser Potsdam, aber auch zum Beispiel Krankenkassen – auf den „größeren Teil“ ihrer Forderungen verzichten müssten: „Dies ist bei Sanierungsverfahren aber normal – wenn es nicht klappt, bekommt niemand etwas.“
Vor rund zwei Jahren war öffentlich bekannt geworden, dass der Lindenpark-Verein unter seiner früheren Chefin Monika Keilholz in wirtschaftliche Nöte geraten war. Die damals auch als Stadtverordnete für die SPD tätige Keilholz trat im April 2006 von ihren beiden Chefposten im Lindenpark zurück und gab ihren Vorsitz im Jugendhilfeausschuss auf. Eines ihrer Lieblingsprojekte – das Spartacus in der Schlossstraße – soll im April vom Lindenpark getrennt werden. Harder möchte den dortigen Staffelmietvertrag vorzeitig beenden, weil er ihn „betriebswirtschaftlich unsinnig“ findet. Keilholz dagegen verweist auf die günstige Miete, die in Innenstadtlage auf maximal fünf Euro je Quadratmeter steige – und auf frühere Mieter, die nicht gezahlt hätten. Wäre die Zahlungsmoral besser gewesen, hätte der Verein Gewinn gemacht, so Keilholz. Das sieht Harder anders: „Inzwischen zahlen alle Nutzer und das Spartacus wirft keine Gewinne ab – Wünsche gehen nicht immer in Erfüllung.“ Henri Kramer
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