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Landeshauptstadt: Linke Demo ohne größere Zwischenfälle

Zur Einheitsfeier erneut Versammlung angemeldet / Protest gegen Worchs „Wanderzirkus“ angekündigt

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Zur Einheitsfeier erneut Versammlung angemeldet / Protest gegen Worchs „Wanderzirkus“ angekündigt Von Kay Grimmer Innenstadt - Die Demonstration linker Gruppen am vergangenen Sonnabend durch die Potsdamer Innenstadt ist friedlich verlaufen. Die – laut Aussagen der Anmelder von der AG Antifaschismus – rund 700 Teilnehmer wurden von 350 Polizisten aus Potsdam, Berlin und von der Bundespolizei begleitet. Die im Vorfeld vermuteten Störungen von rechter Seite sind laut Polizeiangaben ausgeblieben. Hingegen wurde aus dem Kreis der Organisatoren berichtet, dass es am Rande der Demo zu einem Übergriff von Neonazis auf eine Teilnehmerin gekommen sei. „Diese wurde gezielt mit Steinen beworfen und am Kopf verletzt“, so die Information. Die Polizei erklärte, dass es „keinerlei Vorkommnisse“ gab. Andeutungen, dass sich rechtsgerichtete Störer aus dem Kreis der Anti-Antifa in der Innenstadt aufhalten sollen, dementierte Potsdams Schutzbereichsleiter Ralf Marschall. Polizeiliche Waffenkontrollen der Teilnehmer wurden stichprobenartig durchgeführt: „Ohne Feststellungen“, so Marschall. Ein Polizist wurde verletzt, als er aus der Demonstration heraus mit einer Fahnenstange geschlagen wurde. Der Angreifer blieb unerkannt. Insgesamt, so Marschall, gab es keine Festnahmen. Zwei Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei verliefen bedeutungslos. Die Beamten arbeiteten mit einem „dreistufiges Sicherheitskonzept“: die direkte Absicherung des Zuges, die Freimachung der Strecke und ein Raumschutzkonzept, um Provokationen im Vorfeld zu unterbinden. Auch die Demo-Parties am Samstagabend verliefen laut Polizeiangaben reibungslos. Zum Protest aufgerufen hatten linke Gruppen, um gegen Nazis in Potsdam zu demonstrieren. Außerdem, erklärte Holger May von der Gruppe Kritik & Praxis Berlin, protestiere man „gegen die Willkür von Polizei und Staatsanwaltschaft und für die Freilassung von Julia S.“ Letztere sitzt seit drei Monaten in Untersuchungshaft. Ihr wird von der Staatsanwaltschaft versuchter Mord an einem Neonazi vorgeworfen (PNN berichteten). Kundgebungsredner kritisierten „das Heraufbeschwören einer Gewaltspirale von links und rechts“. Die Gefahr, so betonten die Sprecher, „geht eindeutig von rechts aus“. Außerdem werde man nicht hinnehmen, dass die Neonazis Anfang November unbehelligt durch Potsdam marschieren wollen. „Wir zeigen, was wir vom Wanderzirkus des Hamburger Neonazi Christian Worch halten“, so ein Redner. Worch, der bereits mehrere rechte Aufmärsche in Potsdam durchgeführt hat, will am 5. November durch die brandenburgische Landeshauptstadt ziehen. Im vergangenen Jahr kam es zu schweren Krawallen beim Protest gegen Worch. Bereits am 3. Oktober wollen, zeitgleich mit der bundesweiten Einheitsfeier in Potsdam, linke Gruppen erneut durch die Stadt marschieren. Protestiert werden soll, laut dem Aufruf, gegen „einen neuen Nationalismus“ 15 Jahre nach der Einheit.

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