Landeshauptstadt: Linke fordert Offenlegung der Kosten
RBB soll angeben, wie teuer die Live-Übertragung der Preußenhochzeit wird
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Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) soll nach dem Willen der brandenburgischen Linken die Kosten für die Live-Übertragung der Preußen-Hochzeit in Potsdam offenlegen. Da bei einem derart kostenintensiven Vorhaben die Interessen der Allgemeinheit berührt seien, müsse der Sender veröffentlichen, wie teuer der logistische Aufwand und der als Co-Moderator verpflichtete Adels-Experte seien, sagte Linken-Finanzexperte Christian Görke am Donnerstag.
Der RBB hatte bereits am Mittwoch Kritik an der Übertragung zurückgewiesen. Es gebe viele Hinweise, dass bei den Zuschauern ein Interesse an der Sendung bestehe, hatte Sprecher Justus Demmer gesagt. Von einem „Adels-Kult“ könne nicht die Rede sein, denn der RBB berichte selten über royale Themen. „Die Kosten für die Übertragung der Hochzeit halten sich völlig im Rahmen“, so Demmer. Zur genauen Höhe machte er keine Angaben, Geld für die TV-Rechte sei an das Paar aber nicht gezahlt worden. Der Sender erwarte ein großes Interesse an der Übertragung. Die Hochzeiten in London und Monaco hatten jeweils mehrere Millionen Zuschauer eingeschaltet.
Neben den Linken hatte auch die SPD den öffentlich-rechtlichen Sender kritisiert. Klaus Ness, medienpolitischer Sprecher der Fraktion und Mitglied im RBB-Rundfunkrat, sprach von einer „falschen Prioritätensetzung“. Die Grünen hatten hingegen erklärt, auch Unterhaltungssendungen gehörten zum Programmauftrag des RBB. Michaela Blankart, Leiterin der Generalverwaltung des vormals regierenden Preußischen Königshauses, verwies auf den Reklameeffekt: „Für Potsdam ist das eine Riesen-Riesenwerbung.“
Georg Friedrich Prinz von Preußen, Chef des Hauses Hohenzollern und Ururenkel von Wilhelm II., heiratet am 27. August Sophie Prinzessin von Isenburg in der Friedenskirche. Zum Festempfang in den Neuen Kammern werden 700 Gäste erwartet, darunter Vertreter des internationalen Hochadels. pee/dapd
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