Landeshauptstadt: Linke: Neuer Interessent für Schilfhof-Halle Trotz Vertrag noch immer kein neuer Nahversorger
Am Schlaatz - Für die leerstehende Kaufhalle am Schilfhof gibt es laut Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg einen weiteren interessierten Investor. Das sagte Scharfenberg während des Rathausreports seiner Partei am gestrigen Sonntag im Bürgerhaus am Schlaatz.
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Am Schlaatz - Für die leerstehende Kaufhalle am Schilfhof gibt es laut Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg einen weiteren interessierten Investor. Das sagte Scharfenberg während des Rathausreports seiner Partei am gestrigen Sonntag im Bürgerhaus am Schlaatz. Einen Namen wollte der Fraktionschef nicht nennen, doch er erklärte, dass der Interessent das Areal nur entwickeln würde, wenn er das Grundstück kaufen könnte und die Beschränkung von 400 Quadratmeter Einzelhandel wegfallen würde.
Seit mehr als einem halben Jahr steht die Kaufhalle am Schilfhof leer. Der dort ansässige Rewe-Markt zog in einen Neubau am Horstweg um. Im Rahmen der Verhandlungen zwischen Stadt und den Projektentwickler Egenter & Czischka wurde in einem städtebaulichen Vertrag fixiert, am Schilfhof ein neues Angebot zur „Nahversorgung“ zu schaffen. Diese Bedingung wurde bislang nicht erfüllt. Zeitweise wollte die Firma Egenter & Czischka eine Nahversorgung und Studentenwohnungen bauen, doch seien durch die Finanzkrise keine Kredite für das Vorhaben zu finden, erklärten die Projektentwickler im vergangenen Jahr.
Mit Scharfenbergs Information zu einem weiteren Interessenten widersprach er dem Baubeigeordneten Matthias Klipp (Bündnisgrüne), der noch im März erklärte, es würden sich keine potenziellen Interessenten für den Standort finden lassen. Scharfenberg warf der Stadtverwaltung vor, die Entwicklung des Schlaatzer Zentrums liege „bei der Prioritätensetzung ganz weit hinten“. Gleichzeitig nahm er die Stadtteilbewohner in die Pflicht, die ihre Empörung deutlicher artikulieren müssten. „Die Reaktionen aus dem Wohngebiet dringen nicht bis in die Stadtverwaltung.“ Er appellierte an die Bewohner: „Fordern sie Jakobs auf, ins Wohngebiet zu kommen und sich der direkten Diskussion zu stellen. Der Oberbürgermeister und die Verwaltung stehen im Wort.“
Friedrich Reinsch, Leiter des am Schlaatz ansässigen Hauses der Generationen und Kulturen zitierte aus drei nicht repräsentativen Umfragen seines Zentrums, in denen Schlaatzer den „Wunsch nach einem Nahversorger im Stadtteil als oberste Priorität“ nannten, „noch vor Punkten wie Sicherheit oder Sauberkeit“. Eine im Haus der Generationen und Kulturen ansässige Computer- Gruppe startete gestern eine Unterschriftenaktion unter der Titel „Nicht Ruinenberg 2, sondern belebte Kiezmitte“ für eine Entwicklung des Kaufhalle-Areals mit einer neuen Nahversorgungseinrichtung. Kay Grimmer
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