zum Hauptinhalt
In das alte Rechenzentrum ist kreatives Leben eingezogen.

© B. Stelley

Neue Vorstöße zur Debatte um Potsdamer Mitte: Linke will Erhalt des Rechenzentrums für Künstler

Die Debatte um Potsdams Mitte geht weiter: Die Linke-Fraktion will das Rechenzentrum langfristig als Kunst- und Kulturzentrum erhalten. Und die Fraktion Die Andere fordert Ersatzwohnraum für alle Staudenhof-Mieter.

Stand:

Potsdam - Potsdams Linke-Fraktion erweitert die Debatte um Potsdams Mitte. In einem Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung fordert die Oppositionspartei, das seit einem halben Jahr von Künstlern genutzte Rechenzentrum an der Breiten Straße über die jetzt bestehende Befristung zu erhalten. Dazu solle Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) alle erforderlichen Gespräche führen, „um einvernehmlich mit allen Beteiligten“ die rechtlichen Voraussetzungen für den weiteren Betrieb zu erwirken.

Rechenzentrum stünde dem Kirchenschiff der Garnisonkirche im Weg

Vor allem mit der Stiftung Garnisonkirche müsste Jakobs sprechen, sollte der Antrag angenommen werden. Denn das Rechenzentrum stünde dem Kirchenschiff der Garnisonkirche im Wege, sollte dieses irgendwann einmal aufgebaut werden. Allerdings ist unklar, ob sich das überhaupt finanzieren lässt. Zudem hatte die Evangelische Landeskirche zuletzt einen Millionenkredit für den Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche an die Bedingung geknüpft, das Kirchenschiff später in moderner Gestalt aufzubauen – als Zeichen des Bruchs mit der Tradition der Kirche. Kritikern gilt die Garnisonkirche etwa als Symbol des preußischen Militarismus.

Die Nutzung des Rechenzentrums als Kunst- und Kulturzentrum mit mehr als 200 Räumen für Kreative hatte Jakobs Anfang 2015 initiiert. Zunächst ist der Betrieb in einer Testphase und bis Ende 2018 befristet. Allerdings zeige sich schon jetzt, wie erfolgreich das Projekt sei, heißt es in dem Linke-Antrag – daher müsse es verstetigt werden.

Ersatzwohnungen für Stauenhof-Mieter

Auch die für das laufende Bürgerbegehren zum Erhalt von DDR-Bauten in der Mitte werbende Fraktion Die Andere greift in die Mitte-Debatte mit einem Antrag ein. Demnach soll die Stadt die kommunale Bauholding Pro Potsdam anweisen, im Wohnblock Staudenhof künftig keine Wohnungen mehr freizuziehen. Ebenso soll Mietern, auch solchen mit befristeten Verträgen, bei einem möglichen Abriss des Wohnblocks in der Nähe Ersatzwohnraum angeboten werden.

Die Andere bezieht sich auf das Moratorium für den Staudenhof, das einen Abriss nach 2022 zugunsten neuer Wohn- und Geschäftshäuser auf historischem Stadtgrundriss vorsieht. In dem dazu von den Stadtverordneten gefassten Beschluss heißt es, für die „zum Ende der Restnutzungsdauer“ noch in dem Haus wohnenden Mieter sei Ersatzwohnraum zu schaffen. Dieses Ziel dürfe nicht durch gezielten Leerzug in Frage gestellt werden, fordert die Fraktion Die Andere.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })