Weitere Kritik an Plänen für die Zeppelinstraße in Potsdam: Linke will „Staufalle“ verhindern
Die Zeppelinstraße soll umgebaut werden - dieser Plan wird stark kritisiert. Nun schaltet sich die Stadtpolitik Potsdam mit mehreren Initiativen ein.
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Potsdam - Die Pläne der Potsdamer Bauverwaltung zur radikalen Umgestaltung der vielbefahrenen Zeppelinstraße sorgen in der Stadtpolitik für Gegenwehr. SPD, Linke und CDU haben Initiativen im Stadtparlament gestartet. Anlass sind die Pläne für weniger Fahrspuren auf der Bundesstraße.
So will die oppositionelle Linke einen Eilantrag in der nächsten Stadtverordnetenversammlung Anfang März stellen: „Kein Umbau der Zeppelinstraße zur Staufalle“. Demnach müsse die Stadtverwaltung sicherstellen, dass bei einer Umgestaltung der Straße keine Verkehrsbeschränkungen eintreten, insbesondere durch eine einspurige Verkehrsführung, sagte Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg am Montagabend nach einer Fraktionssitzung auf PNN-Anfrage. Zugleich müssten Anwohner und Stadtpolitik an den Planungen beteiligt und darüber informiert werden. Der Bauausschussvorsitzende Ralf Jäkel von der Linken ergänzte, würde der Plan umgesetzt, werde die Staubelastung – auch für die Anlieger – ins Unerträgliche gesteigert.
Stadtverwaltung kommentiert die Kritik derzeit nicht
Auch die SPD kündigte einen Eilantrag an. Dieser sieht allerdings lediglich vor, die Bürger sowie direkt betroffene Umlandgemeinden über die umweltrechtliche Situation, die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Zeppelinstraße sowie über die Planungen zu informieren. Die CDU stellte eine parlamentarische Anfrage zu dem Thema, die die Stadt innerhalb von zwei Wochen beantworten muss.
Der bis zu 1,2 Millionen Euro teure Plan war jüngst in den PNN veröffentlicht worden, bis dahin handelte es sich um ein Geheimprojekt der Bauverwaltung. Unter anderem soll die Bundesstraße zwischen Luftschiffhafen und Geschwister-Scholl- Straße in beiden Richtungen nur noch einspurig befahrbar sein, dazu kommen jeweils Mittelspuren für Linksabbieger. Zugleich soll das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs von und nach Werder verbessert werden. Damit soll weniger Verkehr fließen, um die zu hohen Schadstoffwerte in der Straße zu senken. Die Stadtverwaltung will die Kritik an den Plänen derzeit nicht kommentieren. Stadtsprecher Jan Brunzlow sagte auf PNN-Anfrage, es handele sich um „eine mögliche Handlungsvariante“. Am Mittwoch berät Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) im Kreis seiner Beigeordneten über das Thema, danach ist eine Erklärung geplant.
Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) appellierte am Montag noch einmal an Potsdam, die Umlandgemeinden „nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen“. Schon die vor mehr als zwei Jahren erfolgte Installation der umstrittenen Pförtnerampeln, die teilweise für Staus bis nach Werder sorgen, hatte die Stadtverwaltung ohne Rücksprache mit Politik und Umland vorgenommen.
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