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Der 15. Studierendenausschuss der Uni Potsdam (AStA) hat sich konstituiert
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Ungewöhnlich konstruktiv sei die Sitzung gewesen, auf der am Dienstag der neue Allgemeine Studierendenausschuss der Uni Potsdam gewählt wurde. Der 15. AStA kündete in seiner ersten Mitteilung nach der Wahl nicht nur von neuer Harmonie sondern auch von einer stabilen Mehrheit im Studierendenparlament (Stupa). Im Stupa unterstützt ein Bündnis linker Listen den neuen AStA: unter anderem die SPD-nahen Jusos, SDS.Die Linke sowie die Beat-Liste.
Das schlägt sich auch in der neuen Ämtergestaltung nieder. So gibt es ein Referat für Antifaschismus, das gegen Neonazis agitieren will. Ebenfalls neu ist das Referat Antimilitarismus, der Psychologiestudent Jan Eckhoff wird dies übernehmen, insbesondere dem Master-Programm Military Studies steht er kritisch gegenüber. „Dabei kannte er aber nicht mal die Studienordnung richtig“, sagt Jakob Weißinger. Der Angehörige der GAL saß als Gast im Stupa, einer der wenigen. Wie sollte man auch von der Wahl erfahren? Auf der Webseite des Parlaments fehlte jeder Hinweis.
Es mangelte nicht nur an Gästen, sondern auch an Opposition. Die GAL, mit sieben Sitzen im Studierendenparlament die größte Fraktion, war nur durch eine Abgeordnete vertreten, die auch noch zu spät kam. Kritische Fragen fehlten trotzdem nicht; sie kamen aus den Reihen der Jusos, die ja eigentlich den neuen linken AStA unterstützen. In ihrem Wahlprogramm fordern die Jusos eine Stärkung des studentischen Kulturzentrums (Kuze). Im neuen AStA gibt es erstmals kein Kuze-Referat – dafür hagelte es Kritik von den Jusos.
„Schon eigenartig, das Kuze ist ein linkes Baby, aber es gibt im linken AStA keinen, der sich darum kümmert“, sagt Marius Amfalder, der für den CDU-nahen RCDS im Stupa sitzt. Seine Liste steht dem Kuze kritisch gegenüber. Nur wenig Studenten würden das Zentrum nutzen, zudem sei es baufällig und es gebe Streit mit dem Vermieter, dem Immobilienunternehmer Dietrich Garski. „Jetzt wurde noch ein Eigentümerwechsel angekündigt“, sagt Amfalder. Der Konservative vermutet: „Da ist viel zu tun, das wollte von den Linken wohl keiner machen.“
Was sagt der neue AStA dazu? „Es gab keinen, der das Referat übernehmen wollte“, muss Alexander Gayko einräumen, signalisiert aber zugleich Bereitschaft: „Wir waren einen Tag nach unserer Wahl im Kuze und haben mit den Nutzern über die Zukunft gesprochen.“ Gayko sitzt als Finanzreferent im Vorstand des AStA. „Es kümmern sich drei Referenten um das Kuze“, verspricht er. Er werde zum Beispiel die Betreuung in rechtlichen Fragen übernehmen, die beiden Referentinnen für Kultur organisieren Veranstaltungen.
Auf den AStA kommt eine Menge Arbeit zu: Die Universität möchte Diplom- und Magisterstudenten abwickeln, die rot-rote Landesregierung bei den Hochschulen kürzen. Als Motivationsanreiz wurde den Referenten erst einmal die Aufwandsentschädigung erhöht: Von 325 Euro auf 336 Euro, für jedes der zehn Referate. Aufgeteilt auf alle Referenten und deren Stellvertreter bekommt jeder durchschnittlich 197 Euro. Mathias Hamann
Mathias Hamann
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