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Landeshauptstadt: Lobby für die Innenstadt

Innenstadtforum Brandenburg tagte gestern in Potsdam

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Innenstadtforum Brandenburg tagte gestern in Potsdam Von Günter Schenke Babelsberg - Nachdem sich im Juni in Cottbus das „Innenstadtforum Brandenburg“ gegründet hatte, tagte die Arbeitsgemeinschaft gestern in Potsdam. „Wir sind darum bemüht, das Thema Innenstadt wachzuhalten“, sagt deren Vorsitzender Manfred Reim, Bürgermeister der Stadt Fürstenwalde. Die Geschäftsstelle des Forums befindet sich beim Stadtkontor in Babelsberg. Hier ist Kerstin Krekler für dessen Belange zuständig. Für die freiwillige Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft haben sich bisher 15 Städte unterschiedlicher Größe, die AG der Sanierungsträger sowie der Verband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) entschieden. „Gemeinsame Interessen vertreten und Erfahrungen austauschen“, nennt Reim als Ziele der Vereinigung, die darüber hinaus eine Art Lobby für die historischen Innenstädte darstellt. Dies sei umso wichtiger, weil sich wie in Potsdam nach der Strukturreform neue „Konglomerate“ von Gemeindezusammenschlüssen gebildet hätten. Gerade unter diesen Bedingungen müsse die „Funktionalität der Städte als Ankerpunkt“ erhalten bleiben, meint der Potsdamer BBU-Landesgeschäftsstellenleiter Dr. Wolfgang Schönfelder. „Wir haben etwa den halben Weg der Stadtsanierung zurückgelegt und dabei ist die Funktionalität vielfach verloren gegangen“, beklagt Dr. Rainer Baatz, Stadtkontor-Geschäftsführer in Babelsberg. Die Aufgabe bestehe jetzt darin, die baulichen Hüllen sinnvoll zu füllen. Baatz bemängelt, dass öffentliche Einrichtungen und Ämter häufig an die Peripherie verlagert werden, obwohl die Innenstädte durch öffentliche Standorte besser am Leben gehalten werden könnten. Bei allem Erfahrungsaustausch geht es natürlich ums Geld. Die InnenstadtLobby ist der Meinung, dass sich die Wirtschaftsförderung stärker um diese wichtigen Bereiche kümmern müsste. Wie an einen Strohhalm klammert sie sich an die neue Koalitionsvereinbarung der Landesregierung, in der steht, dass die Städte auch bei sinkenden Einwohnerzahlen attraktiv und lebenswert zu erhalten sind. Jegliche Entwicklungsimpulse seien noch stärker als bisher auf die Städte zu konzentrieren, um dort die wichtigsten Funktionen der Wirtschaft und der Versorgung zu bündeln. Dabei machen sich Baatz, Reim, Schönfelder und Co. keine Illusionen darüber, dass der alte Charakter der Innenstädte als einziges Zentrum des Einzelhandels vollständig wieder hergestellt werden könnte. Baatz fordert jedoch, dass sich die Wirtschaftsförderung stärker auf die Innenstadt konzentriert. So sei es erforderlich das City–Management zu stärken um so großen Einrichtungen wie dem Stern-Center Paroli bieten zu können. Ebenso könnte die Verlagerung kleinteiliger Wirtschaftsansiedlungen durch eine entsprechende Förderung verbessert werden. Das Innenstadt-Forum will seine Vorstellungen und Empfehlungen künftig gegenüber den Landesministerien geltend machen, um die Innenstadtfunktionen wie Wirtschaft, Infrastruktur sowie der soziale und kulturelle Versorgung zu verbessern.

Günter Schenke

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