ATLAS: Locker bleiben
Guido Berg sagt, ein schlechtes Zeugnis ist noch kein Weltuntergang
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Heute gibt es im Land Brandenburg die Schulzeugnisse. Und wie immer wird es Eltern geben, die aus dem heiteren Himmel der Ahnungslosigkeit auf die harte Schulbank der Realität fallen. Sie stellen fest, dass der Junior schlechte Zensuren hat. Womöglich müssen sie realisieren, dass der Spross nicht auf dem Durchmarsch zur Elite-Universität ist. Schnell hängt der Haussegen schief, schnell werden Strafen diskutiert. Doch Einspruch an dieser Stelle: Wer erst am Zeugnistag merkt, das Sohn oder Tochter mit Lernproblemen kämpft, der muss sich fragen lassen, mit welcher Aufmerksamkeit er das Schuljahr seines Kindes begleitet hat. Indizien muss es lange vordem gegeben haben. Und wenn wir Eltern gerade beim an die eigene Nase fassen sind: Vielleicht sind die Zensuren ja gar nicht so schlecht – nur unsere Ansprüche sind zu hoch. Nicht jedes Kind kann ein Genie werden – aber glücklich in einem Beruf, der dem eigenen Leistungsvermögen entspricht. Das wäre doch etwas. Zudem: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Es sind ja nur selten die Streber einer Klasse, die später in Beruf oder Studium erfolgreich sind. Manches Talent entfaltet sich erst nach der Schule. Daher: Sind die Noten schlecht, heißt es dennoch locker bleiben. Das nächste Schuljahr ist eine neue Chance.
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