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Homepage: Lockerungsübungen für die Neuen

Die Universität Potsdam hat ihre neu berufenen Professoren begrüßt, darunter auch Franziska Birke und Martin Fischer

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„Das ist das beste Beispiel dafür, dass wir es hier mit einer jungen, dynamischen Universität zu tun haben“, sagte Martin Fischer, noch etwas außer Atem von spontan eingeschobenen Lockerungsübungen. Schweißtreibende sportliche Übungen unter professioneller Anleitung gehörten zur Vorbereitungsrunde für die 28 neu berufenen Professorinnen und Professoren, die in dieser Woche an der Universität Potsdam begrüßt wurden.

Der 47-jährige Psychologe Martin Fischer ist einer der Neuen an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Nach zwölf Jahren akademischer Tätigkeit an der schottischen University of Dundee ist er nach Deutschland zurückgekommen, um in Potsdam den neuen, interdisziplinär angelegten Masterstudiengang Kognitionswissenschaften aufzubauen. Nach seinem Studium an den Universitäten Bonn und Aachen promovierte der gebürtige Bonner Fischer an der University of Massachusetts. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München bevor er als Lecturer nach Schottland ging, wo er zuletzt eine unbefristete Professur innehatte. Fischer bewegte vor allem „die bessere Infrastruktur“ einer deutschen Universität zur Rückkehr in die Heimat. Mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter und Hilfskräfte für den Lehrstuhl zur Verfügung zu haben, sei ein großes Plus gegenüber Großbritannien. An der Universität Potsdam schätzt Fischer, dass es „keine verkrusteten Strukturen“ gebe: „Die Bemühung, sich kreativ weiterzuentwickeln, ist offensichtlich.“

Dazu gehört eben auch die Vorbereitung der neu berufenen Forscher auf ihre Arbeit. Zu ihnen gehören in diesem Jahr Kognitionswissenschaftler, Computerlinguisten, Naturrisikenforscher, Astroteilchenphysiker, Unterrichts- und Interventionsforscher sowie Medienkulturhistoriker. Unter den Neuen sind auch Wissenschaftler aus den USA, Japan und Großbritannien.

Seit März 2009 existiert die „Servicestelle Coaching für Neuberufene“, die von der Sozialwissenschaftlerin Charlotte Reinisch betreut wird. Die Servicestelle erleichtert den neu berufenen Professoren den Start, indem sie ihnen eine Plattform zum kollegialen Austausch bietet. Reinisch organisiert regelmäßig stattfindende eintägige Workshops, in denen die Struktur und Organisation der Uni Potsdam vorgestellt wird und die Neuen Ratschläge für die Organisation ihrer Professur erhalten. Um auch das körperliche Wohlbefinden abzusichern hat sie das Sportprogramm für Kopfarbeiter organisiert, das nach anfänglicher Skepsis allen zu gefallen scheint.

Auch Franziska Birke hat Arme und Beine ordentlich ausgeschüttelt. Sie ist eine der elf neu an die Universität berufenen Frauen. Nach einem Jahr Elternzeit ist die 35-Jährige seit April Juniorprofessorin für Ökonomische Bildung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Sie ist für die ökonomische Lehrerausbildung im Studienfach „Wirtschaft, Arbeit, Technik“ (WAT) verantwortlich. Die gebürtige Stuttgarterin hat an der Universität Freiburg Wirtschaftspolitik, Ethnologie und Erziehungswissenschaften studiert bevor sie im Bereich Wirtschaftswissenschaften promovierte und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr arbeitete.

„Ich habe mich sehr gefreut, dass es Potsdam geworden ist“, sagt Birke. Die Familienfreundlichkeit der Hochschule und die Bemühungen zur Gleichstellung von Frauen hätten ihr auf Anhieb gefallen. Erste Schritte für Forschungsprojekte und Kooperationen seien gemacht. Die Bilanz der ersten Monate ihrer Lehrtätigkeit in Potsdam stimmt sie optimistisch: „Die Studierenden sind sehr motiviert und engagiert.“Maren Herbst

Maren Herbst

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