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Sport: „Logische Folge der Arbeit in Potsdam“ Interview mit Fußball- Landeschef S. Kirschen

Wie sieht der Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg das jetzt zu Ende gehende Jahr, Siegfried Kirschen?Unsere überregionalen Mannschaften werden meiner Meinung nach ihrer Vorbildfunktion vollauf gerecht.

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Wie sieht der Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg das jetzt zu Ende gehende Jahr, Siegfried Kirschen?

Unsere überregionalen Mannschaften werden meiner Meinung nach ihrer Vorbildfunktion vollauf gerecht. Die Frauen von Turbine Potsdam haben gute Chancen, erneut den UEFA-Cup zu gewinnen. Ihre Ergebnisse stehen für eine kontinuierliche Arbeit über Jahre. Auch der FC Energie Cottbus im männlichen Bereich erfüllt diese Rolle, wobei man realistisch sein und die 2. Bundesliga bereits als große Herausforderung betrachten muss. Mit der Darstellung unserer Oberligisten kann ich ebenfalls zufrieden sein, insbesondere natürlich, was den SV Babelsberg 03 und den MSV 1919 Neuruppin betrifft. Unser Landesmeister Falkensee-Finkenkrug wird seine Chance, den Klassenerhalt zu schaffen, in der zweiten Halbserie noch nutzen.

Wie bewerten Sie das Abschneiden im Nachwuchsfußball?

Dass unsere U21-Frauen-Landesauswahl zum dritten Mal ein Endspiel im DFB- Länderpokal erreicht hat, ist für mich eine logische Folge der bisherigen Arbeit am Standort Potsdam und zeigt erneut die Spitzenposition, die wir in diesem Bereich einnehmen. Natürlich hoffe ich, dass im dritten Anlauf endlich der erste Sieg gelingt, wenngleich wir mit dem Nachteil leben müssen, gegen die Niederrhein-Auswahl auswärts anzutreten. Die Ergebnisse im männlichen Nachwuchsfußball sind für mich hingegen nicht befriedigend.

2006 ist Wahljahr im Verband, und die ersten Kreistage stehen vor der Tür. Wie ist der Stand der Vorbereitungen darauf?

Mit dem Verbandstag und den Kreistagen werden wir Höhepunkte vorbereiten, die neben der WM 2006 erheblicher organisatorischer Aufwendungen bedürfen. Hier befinden wir uns auf einem guten Stand. Der Schiedsrichtertag wird am 28. April in Potsdam, der Jugendtag am 5. Mai in Blossin und der 5. Ordentliche Verbandstag am 20./21. Oktober 2006 in Kienbaum stattfinden.

Beabsichtigen Sie, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren?

Ich meine, in den zurückliegenden 15 Jahren viel erreicht zu haben. Fußball war, ist und bleibt mein Leben, hier möchte ich mich auch weiter einbringen. Dementsprechend sehe ich mich auch noch nicht am Ende, sondern möchte gern weitere Ideen und Visionen entwickeln.

Welcher Art?

Beispielsweise möchte ich die Aktivitäten im Sponsoring vorantreiben, obwohl mir die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerade in unserem Land bewusst sind. So schwebt mir vor, für jede Staffel einen Hauptsponsor zu gewinnen, dessen Zahlungen den Vereinen zugute kommen sollen. Gleiches wäre für das Schiedsrichterwesen denkbar. Dann möchte ich die regionalen Fernsehsender dazu aufrufen, den Amateurfußball stärker in ihre Berichterstattung zu integrieren. Schließlich habe ich die Vision, eine regionale Fußball-Wette für Mannschaften ins Leben zu rufen. Die Erträge sollten ausschließlich den Vereinen zufließen.

Seit 1992 wird jährlich der Kristall-Fußball verliehen und neuerdings soll auch der Medienpreis ausgelobt werden. Stehen die nächsten Preisträger bereits fest?

Den Kristall-Fußball für das Jahr 2005 werden wir im kommenden Frühjahr an Dietmar Lenz, den Geschäftsführer der Stadtwerke Neuruppin GmbH und Vizepräsidenten des MSV 1919 Neuruppin, vergeben. Den Medienpreis werden wir erstmals an den „Oranienburger Generalanzeiger“ verleihen.

An der Spitze der Verwaltungszentrale des Verbandes gibt es in Kürze einen Wechsel. Nach 15 Jahren scheidet Geschäftsführer Rüdiger Lorenz auf eigenen Wunsch aus.

Rüdiger Lorenz war 15 Jahre maßgeblich an der Entwicklung unseres Landesverbandes beteiligt und hat sich zweifellos zu einem der profiliertesten Geschäftsführer im DFB entwickelt. Seine große Liebe war und ist seit jeher der FC Energie Cottbus. Daher habe ich letztlich zugestimmt, dass er sich in den letzten Jahren seines Berufslebens noch einmal seinen großen Wunsch erfüllen konnte, in einer verantwortungsvollen Position in diesem Verein mitzuarbeiten. Seine Nachfolge wird zum 1. Februar 2006 unser bisheriger Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit/Spielbetrieb Herren, Michael Hillmann, antreten.

Das Interview führte Jürgen Trogisch

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