Homepage: Lösung für Geiger-Kolleg gefordert

Der Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokraten hat sich in einem offenen Brief an Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) für eine „zeitnahe Aufstockung“ der Fördermittel für das Potsdamer Abraham Geiger Kolleg durch die Bundesländer eingesetzt. Es müsse schnellstmöglich eine Lösung für das einzige deutsche Rabbinerseminar gefunden werden. Das Kolleg finanziert sich neben institutioneller Förderung auch über private Spenden aus den USA. Diese sind seit Beginn der Immobilienkrise stark rückläufig.

Das Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam wartet nach Angaben seines Rektors Walter Homolka seit 2006 auf eine finanzielle Beteiligung der Bundesländer. „Ohne wirksame und schnelle Hilfe müssen wir schließen“, sagte Homolka. „Das wäre ein Verlust für das jüdische Leben und für Deutschland ein Imageschaden, den man überhaupt nicht ermessen kann.“ Eine Alternative zum Standort Deutschland gebe es nicht. Das Kolleg ist das erste Rabbinerseminar in Mitteleuropa nach dem Holocaust.

Nach Angaben des Potsdamer Kulturministeriums will Brandenburg in die Kultusministerkonferenz (KMK) einen Antrag auf Förderung von 200 000 Euro durch die Bundesländer einbringen. Homolka betonte, durch ausbleibende Spenden und Gelder der Länder fehlten dem Kolleg fast 50 Prozent des Budgets für 2009. Ohne die Hilfe der Länder und weitere Finanzmittel Brandenburgs stehe fest: „Eine international anerkannte Rabbinerausbildung in Deutschland wäre dauerhaft gescheitert.“

Seit 2006 werde ein Konzept verfolgt, bei dem sich Bund, Zentralrat und alle 16 Bundesländer die Kosten teilen, erläuterte Homolka. Jedoch sei der Länderanteil von der KMK bis heute nicht bewilligt worden. Dem Potsdamer Kulturministerium zufolge steht der Antrag Brandenburgs nicht auf der Tagesordnung der nächsten KMK- Sitzung Ende dieser Woche. Kix/dpa