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Landeshauptstadt: Lotsendienst soll starten

Jugendhilfeausschuss für Zusatz-Schulsozialarbeiter

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Eine klare Mehrheit der Mitglieder des Jugendhilfeausschusses hat am Donnerstagabend für einen „Lotsenservice beim Übergang Kita - Grundschule“ gestimmt. Für das Modellprojekt, das zum kommenden Schuljahr 2008/2009 starten soll, werden zusätzlich zwei Schulsozialarbeiterstellen geschaffen. Beigeordnete Elona Müller (parteilos) hatte den Vorschlag eingebracht. Er gilt als wegweisend für die am Mittwoch anstehende Entscheidung im Stadtparlament zum städtischen Haushalt. Der erste Haushaltsentwurf war von den Stadtverordneten von SPD, CDU und Grünen gekippt worden, weil die Fraktionen Die Linke, Die Andere und Bürgerbündnis zehn statt drei neue Schulsozialarbeiterstellen beschlossen hatten. Nunmehr hat die Stadt die Zahl der neuen Stellen von drei auf fünf aufgestockt. Ein Schulsozialarbeiter koste pro Jahr 37500 Euro, so Müller.

Die „Lotsen“ sollen die ABC-Schützen in der Übergangsphase vom Kindergarten in den Schulalltag begleiten. Bisher legten die Erzieherinnen für jedes Kind eine Entwicklungsmappe an, die dann nach der Kita-Zeit im Archiv verschwinde oder den Eltern übergeben werde, erklärte Awo-Bezirkschefin und Ausschussmitglied Angela Basekow. „Wenn die Sechsjährigen dann eingeschult werden, sind es völlig neue Kinder“, sagte sie. Dabei sei es wichtig, die Lehrer über Potenziale und Förderbedarf der Erstklässler zu informieren, pflichtete ihr Thorsten Messerschmidt aus dem Kreiselternbeirat bei. Dazu sollten nicht nur die Einschätzungen der Erzieherinnen, sondern beispielsweise auch die von Sozialarbeitern in Kinderclubs in das Gesamtbild einfließen. Das Pilotprojekt werde wissenschaftlich begleitet, erklärte die Jugendbeigeordnete. „Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase“ soll nach dem Willen der Ausschussmitglieder der Oberbürgermeister beauftragt werden, die Voraussetzungen „zur Verstetigung des Projekts zu schaffen“.

Zur Auswahl für den Lotsenservice stünden die Waldstadt-, die Karl-Foerster- und die Zeppelin-Grundschule, sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers auf Nachfrage. Insgesamt hatten sieben von 17 Grundschulen in Potsdam in einer vom Jugendamt beauftragten Erhebung einen Schulsozialarbeiter gefordert. Eine Erweiterung des jetzt vorgeschlagenen Lotsenprojekts auf alle bedürftigen Schulen – gefordert von der Fraktion Die Linke, lehnten Verwaltung und Fachausschuss allerdings mit knapper Mehrheit ab. Das sei zu groß für ein Modellprojekt, begründete Beigeordnete Müller. NIK

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