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WEITERE KONDOR WESSELS-PROJEKTE IN POTSDAM: Lückenschluss am Luisenplatz

Kondor Wessels will neben Steigenberger-Hotel über 70 Wohnungen bauen

Von Peer Straube

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Brandenburger Vorstadt - Eine der prominentesten Baulücken der Potsdamer Innenstadt soll bald geschlossen werden. Auf der Brache am Luisenplatz 2 – in unmittelbarer Nähe von Park Sanssouci – will der niederländische Konzern Kondor Wessels noch in diesem Jahr mit dem Bau von insgesamt 72 Wohnungen beginnen. Das sagte Leo de Man, Geschäftsführer von Kondor Wessels, auf Anfrage. Geplant ist der Neubau von insgesamt vier neuen Gebäuden.

Entstehen soll zwischen Steigenberger-Hotel und dem Wohnhaus Luisenplatz 3 ein fünf- und ein sechsgeschossiges Haus mit Tiefgarage. Das Haus an der Allee nach Sanssouci soll deren Bauflucht aufnehmen. Ein Rücksprung zwischen beiden Häusern sorgt für eine Zäsur, um deutlich zu machen, dass zwei verschiedene Straßen aufeinander treffen. Im hinteren Teil des langgestreckten Grundstücks will man zwei weitere große Wohnhäuser bauen. Die Entwürfe seien sowohl mit dem städtischen und dem Landesdenkmalamt als auch mit der Schlösserstiftung abgesprochen, sagte Leo de Man mit Blick auf das sensible Umfeld mit dem angrenzenden Park Sanssouci. An der Parkseite sollen daher eine doppelte Baumreihe den Blick auf die Neubauten abschirmen.

Vor zwei Jahren hatte Reggeborgh, die private Investmentgesellschaft von Kondor Wessels, das Grundstück gekauft und wollte damals schon bauen. Die bestehende Planung sei jedoch noch einmal überarbeitet worden, weil die Qualität weder aus städtischer noch aus Investorsicht ausreichend gewesen sei, sagte Reggeborgh-Chef Johannes Hegeman. Über die exponierte Lage sei man sich im Klaren. Daher habe man eine Planungswerkstatt mit mehreren Architekten durchgeführt. Den überzeugendsten Entwurf hätte das Münchener Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht geliefert, die bereits den Masterplan für die Speicherstadt entwickelt haben. Der Bauantrag sei eingereicht, im August erwarte man grünes Licht. „Dann fangen wir sofort zu bauen an“, erklärte Leo de Man. 18 Millionen Euro will Reggeborgh in das Projekt investieren und insgesamt 9000 Quadratmeter Wohnfläche schaffen. Die Erdgeschosse der Vorderhäuser sind für Gewerbe reserviert. „In der Umgebung ansässige“ Gastronomen seien interessiert, sagte de Man. Auch eine Bank sei im Gespräch. Mit der Vermietung der Wohnungen will Reggeborgh im Frühjahr kommenden Jahres beginnen. Anfang 2011 soll alles fertiggestellt sein.

Zum ersten Mal bekommt der Luisenplatz mit der Bebauung eine geschlossene Struktur. Zu DDR-Zeiten befanden sich auf dem Grundstück unter anderem eine Werkstatt der Staatlichen Schlösser und Gärten und der beliebte „Konsumgarten“, ein Imbisskiosk.

Kondor Wessels hatte in Potsdam bereits große Teile der Ruinenbergkaserne gekauft und saniert. Neben Eigentumswohnungen in ehemaligen Pferdeställen enstanden auf dem ehemaligen Exerzierplatz außerdem mehrere Reihen- und Doppelhäuser. In Berlin ist das Unternehmen laut de Man „inzwischen der größte Wohnungsbauer“. In Potsdam wolle man sich weiterhin engagieren. Die Stadt sei ein „gigantischer Standort“, die Werthaltigkeit der Immobilien hier besonders groß. Man suche perspektivisch sowohl nach geeigneten Standorten für Wohnungsneubau als auch nach wertvollen Denkmalen, die man sanieren könne.

Noch in diesem Jahr will der Baukonzern mit zwei weiteren Vorhaben beginnen. In der Baulücke Lennéstraße 44 soll ein fünfgeschossiges Wohnhaus mit 28 Wohnungen und 31 Tiefgaragenstellplätzen entstehen. Um das Projekt hatte es wie berichtet, Streit gegeben. Die Pläne des vorherigen Grundstückseigentümers waren bei Anwohnern, Denkmalpflegern und der Schlösserstiftung auf massive Kritik gestoßen. Kondor Wessels hatte das Grundstück gekauft und die Pläne überarbeiten lassen. Der aktuelle Entwurf stammt wie beim Bauvorhaben am Luisenplatz vom Münchener Architekturbüro Hilmer, Sattler und Albrecht. Inzwischen gibt es eine Baugenehmigung, im Sommer oder Herbst soll für das 8,5-Millionen-Euro-Projekt vis-à-vis vom Park Sanssouci der Startschuss fallen.

Zum gleichen Zeitpunkt soll es auch an anderer, exponierter Stelle losgehen. Auf dem Grundstück der ehemaligen Mensa der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ an der Karl-Marx- und Virchowstraße plant Kondor Wessels den Bau von vier kleineren Stadtvillen, in denen insgesamt 24 Wohnungen entstehen sollen. Hinzu kommt ein öffentlicher Spielplatz. Das 7000 Quadratmeter große Grundstück am Griebnitzsee ist seit Jahren ungenutzt. Das Vorhaben kostet fünf Millionen Euro. pee

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