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Landeshauptstadt: Ludwigsfelde macht Niemeyer-Bad Probleme

Sportministerium: Stadt baut entgegen Landesempfehlung ebenfalls Freizeitbad

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Sportministerium: Stadt baut entgegen Landesempfehlung ebenfalls Freizeitbad Innenstadt - Das Landessportministerium befürchtet „Probleme“ für das neue Freizeitbad auf dem Potsdamer Brauhausberg, weil sich die Stadt Ludwigsfelde nicht an die Bäderplanung des Landes halte. Dies geht aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage der PDS-Landtagsabgeordneten Anita Tack hervor. In Ludwigsfelde wird nach Angaben des Ministeriums ebenfalls ein Freizeitbad errichtet, obwohl das Land ein „kleines sportorientiertes Hallenbad“ empfohlen hatte. Eine neue Therme werde derzeit zudem in Burg im Spreewald gebaut, Baustart für ein Bad solle bald in Cottbus sein. Auf die Bäder in der Umgebung, beispielsweise in Luckenwalde und Brandenburg (Havel), werde das Potsdamer Bad nach Entwurf des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer „begrenzte Auswirkungen“ haben, meint das Sportministerium. Der bisherige Besucherstamm werde erhalten bleiben, zusätzliche Gäste würden aus Potsdam und Umgebung kommen oder Touristen sein. Für den künftigen Betrieb des Freizeitbades geht das Land davon aus, dass ein kommunaler Zuschuss erforderlich ist. Die Kostenstruktur werde jedoch wie bei anderen Bädern in Brandenburg sein. In der Beantwortung der Anfrage hat das Land zudem bestätigt, dass die Landeshauptstadt bereits einen Antrag auf Förderung für das 31,5 Millionen Euro teure Bad gestellt hat. Die Stadt „begehre“ eine 80-prozentige Förderung der Gesamtkosten. Ob bereits Zusagen gemacht wurden, bleibt unbeantwortet. Die Stadt vertraut bei ihren Planungen jedoch auf die Gelder aus dem Topf der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Bedenken der Europäischen Union gegen die Förderung sind laut Ministerium nicht bekannt. Der PDS-Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg will über einen Stadtverordnetenbeschluss die Deckelung der Kosten auf 31,5 Millionen Euro durchsetzen. Bedenken gegen die Vergabe des Freizeitbad-Auftrags an den Architekten Oscar Niemeyer ohne Ausschreibung, die von Interessenverbänden kritisiert wurde, hegt das Ministerium nicht. Es gehe davon aus, dass die Stadt eigenverantwortlich geprüft habe; es seien keine juristischen, baurechtlichen oder verfahrenstechnischen Verstöße zu erkennen. Eine Verantwortung für das Verfahren wird in dem Schriftstück indirekt abgelehnt.SCH

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