Landeshauptstadt: Luise-Replik unterwegs nach Berlin
Bewegung herrschte am Samstagmittag in der Ausstellung „Den Innenhof gewinnen“, die noch bis zum 27. Juli in den Bahnhofspassagen gezeigt wird.
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Bewegung herrschte am Samstagmittag in der Ausstellung „Den Innenhof gewinnen“, die noch bis zum 27. Juli in den Bahnhofspassagen gezeigt wird. Die mannshohe, 400 Kilogramm schwere Replik der berühmtem „Prinzessinnengruppe“ von Johann Gottfried Schadow wurde zum Ausgang transportiert, um auf einem Lastwagen die Fahrt zu den Kaiserhöfen in Berlin Unter den Linden anzutreten. Sie wir dort in der Buchhandlung und dem Verlag Berlin Story aufgestellt.
Die Doppelskulptur der beiden schönen Prinzessinnen Luise (seit 1793 als Gemahlin Friedrich Wilhelms III. preußische Königin) und Friederike von Mecklenburg-Strelitz gilt als ein Meisterwerk Schadows. 1795 modelliert, wurde sie 1796/97 im Marmor ausgeführt. Das Kunstwerk führte bis 1950, als es in die Nationalgalerie aufgenommen wurde, ein verstecktes Dasein in Depots und abgelegenen Räumen des Berliner Stadtschlosses. Grund war die vom Königshaus als politischer Skandal gewertete „unstandesgemäße“ zweite Ehe Friederikes, die sie nach dem Tod ihres ersten Gemahls Prinz Ludwig von Preußen geschlossen hatte.
Die Replik stammt von dem in Potsdam lebenden Restaurator, Bildhauer und Maler Alex Agwanjan und seinem St. Petersburger Partner Konstantin Garapatch. Beide haben gemeinsam mit der Gruppe „Landtag im Schloss“ um Christopher Kühn und dem Maler Olaf Thiede die Ausstellung in der Galerie des Vereins 300 Preußen gestaltet. Sie zeigt Ölgemälde der alten Potsdamer Mitte, Planvorstellungen zum Wiederaufbau des Stadtschlosses und Modelle seines baukünstlerischen Fassadenschmucks.
Der Armenier Alex Agwanjan wurde nach dem Besuch einer Kunstschule in Eriwan zum Wehrdienst in die sowjetische Armee einberufen und kam so bereits als 19-Jähriger 1978 in das Potsdamer Gebiet. Er wurde zum „Divisionsmaler“ berufen. Hier entdeckte er seine Liebe zur preußisch-deutschen (Kunst-)Geschichte. In St. Petersburg vervollständigte er seine Ausbildung Nach der deutschen Wiedervereinigung eröffnete Agwanjan in Rehbrücke ein Atelier und machte durch seine Gemäldekopien und Repliken von Skulpturen auf sich aufmerksam. Außerdem arbeitet er als Restaurator an der Fassadenerneuerung von Gebäuden, u.a. im Berliner Regierungsviertel. E. Hoh
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