
© Andreas Klaer
Von Hella Dittfeld: Luisenforum soll attraktiver werden
Gewerbehaus AGT will neues Gewerbe ansiedeln / Mietpreis steigt auf zehn Euro
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Innenstadt – Potsdam kann auch in der City noch Handelsfläche anbieten, mitunter sogar in größerem Umfang. Vor allem dort, wo Geschäftshäuser ihren Besitzer gewechselt haben, wird intensiv daran gearbeitet, Handelsschwerpunkte zu schaffen. Das hat auch die Deutsche Gewerbehaus AG vor. Das Berliner Unternehmen erwarb bei einer Zwangsversteigerung das Luisenforum, ihr gehören jetzt die Grundstücke Brandenburger Straße 5, 5a und 6 und die Häuser Hermann-Elflein-Straße 15, 16, 16a sowie 18, 18a und 18 b. Die Nr. 15 ist das Eckgebäude Elflein-/Brandenburger Straße.
Die Gewerbehaus AG will im Luisenforum neues Gewerbe ansiedeln, ist aber auch mit den Bestandsmietern über neue Mietverträge in Verhandlung. „Wir haben keineswegs vor, das Luisenforum leerzuziehen“, erklärte der Prokurist der Firma, Sebastian Pielen, auf PNN-Anfrage. Man habe von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, erklärte er, um das gesamte Areal neu überplanen zu können. Die Deutsche Gewerbehaus AG sei ein Familienunternehmen in der dritten Generation. „Wir kaufen nicht, um dann wieder zu verkaufen. Wir sind Bestandshalter“, so Pielen. Was geschehen müsse, um zu größeren Gewerbeflächen zu kommen und attraktive Mieter für das Luisenforum zu interessieren, das werde im Moment geprüft und solle in etwa zwei, drei Wochen vorliegen. Danach könnten dann die neuen Mietverträge abgeschlossen werden.
Für Aufregung hatte jedoch die Ankündigung gesorgt, dass der Quadratmetermietpreis von sechs auf zehn Euro erhöht werden soll. Man wolle das Luisenforum als Geschäftsmodell rentabel, aber auch attraktiver machen und davon sollten dann alle profitieren, so Pielen. Einige der Mieter, so die Kunsthalle, hatten daraufhin Alarm geschlagen und erklärt, diese Mieterhöhung nicht verkraften zu können. Wolfgang Cornelius, Vorsitzender der AG Innenstadt Potsdam (Agip) hält jedoch eine Mieterhöhung auf zehn Euro durchaus für akzeptabel. In der City würden ganz andere Mieten gefordert, erklärte er. Selbst für einen Innenhof seien zehn Euro Quadratmetermiete nicht überhöht. Der Erwerber des Luisenforums müsse die Möglichkeit bekommen, die Vermietung und eine Neuentwicklung des Areals erfolgreich zu gestalten.
Das sehen offenbar auch einige Ladenmieter so. „So wie es bisher war, konnte es nicht weitergehen“, meint Christiane Kuckuck vom Spielwarengeschäft. Der Vorbesitzer habe nichts gemacht. Im Winter sei der Hof viel zu dunkel gewesen. Trotzdem findet die Geschäftsfrau die Lage mit Öffnung zum Innenhof attraktiv. Inzwischen habe man Stammkundschaft und die könne ungestört einkaufen, während die Kinder im Hof spielten. Auch Konditormeister Frank Eckmüller sieht die Entwicklung positiv. Er möchte mit seinem Schokoladenangebot im Luisenforum bleiben und hofft, dass er bei einem Umbau des Areals und der Ansiedlung weiterer Läden profitiert.
Cornelius hält die Brandenburger Straße nach wie vor für eine begehrte Adresse. Es gebe wenig Leerstand. Dass Interesse an leer gezogenen Läden besteht, wird unter anderem durch schnelle Wechsel bestätigt. Schräg gegenüber vom Luisenforum hat bereits kurz nach Aufgabe des Lichthauses Conrad ein Bäckerei-Café eröffnet. Für Thürmann in der Brandenburger Straße 63 – die Bäckerei-Kette wird im März schließen – gibt es allerdings noch keinen Nachfolger, erklärte die Berliner Hausverwaltung Bloch. dif
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