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Historische Mode. Pia Austen spiegelt sich in einem Kleid der Königin-Luise-Zeit und fühlt sich selbst wie eine Königin. Die Kostümschneiderin hat sich auf historische Mode spezialisiert und gerade ihr neues Atelier in Babelsberg eröffnet.

© Manfred Thomas

Von Hella Dittfeld: Luises neue Kleider

Pia Austen eröffnete Babelsberger Atelier und kleidet Königin und Hofstaat ein

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Die modebewusste Königin Luise muss sich keine Sorgen um ihre Garderobe machen, wenn sie zum zweiten Luisenfest am 16. und 17. Juli auf dem nach ihr benannten Platz erscheint. Pia Austen wird sie wieder einkleiden und vermutlich einen wachsenden Hofstaat dazu. Den versucht die Organisatorin des Luisenfestes Barbara Schubert gerade zu rekrutieren. Das Luisenfest wird wieder zusammen mit dem Fest in der Russischen Kolonie stattfinden und das Königspaar hin und her eilen. Diesmal – so versichert Barbara Schubert – wird es aber auch in Abwesenheit des Königspaares auf dem Luisenplatz Spiel und Spaß mit Modenschau, Theater und Interaktionen geben. 2010 war der Luisenplatz in dieser Zeit noch zu sehr sich selbst überlassen worden. Schubert will Schulen, Museen und möglichst viele Anbieter, die die Stände bestücken, einbeziehen. An einem Luisenfrühstück für die Festbesucher bastelt sie noch. Das Luisenfest wird völlig ohne Fördermittel nur durch Privatinitiative auf die Beine gestellt.

Am Samstag konnten bereits Kleiderangebote für die Hofdamen der Königin begutachtet werden. Kostümschneiderin Pia Austen hat in der Großbeerenstraße Ecke Wattstraße in den hohen hellen Räumen eines Altbaus ihr neues Atelier eröffnet. Dort bietet sie historische Garderobe und passende Accessoires an. Zwar wird sie selbst nicht zum Luisen-Hofstaat gehören, denn schon seit Jahren engagiert sie sich beim Alexandrowka-Fest und spaziert dort im historischen Kostüm die Wege auf und ab, doch fürs Königshaus arbeitet sie im Vorfeld trotzdem fleißig. Die Festinitiatoren Anne Andres (Alexandrowka) und Barbara Schubert (Luisenfest) arbeiteten bereits im Vorjahr eng zusammen und auch 2011 geht es wieder Hand in Hand. Zur Ateliereröffnung von Pia Austen waren denn auch beide Fest- Chefinnen erschienen. Pia Austen ist über das Reenactment, das Nachstellen historischer Ereignisse in originalen Kostümen, zu ihrer Kostümschneiderei gekommen. Bereits vor sieben Jahren begann sie damit, fertigte zuerst für sich selbst Kostüme an, dann auch für andere. Da das sie jedoch nicht ernährte, betrieb sie dazu noch einen Second-Hand-Shop. Mit dem neuen Atelier hofft sie, sich ganz auf die Historie konzentrieren zu können.

Bei der Anfertigung von historischen Kleidern hat sich Austen aber keineswegs auf die Luisenzeit (1776-1810) spezialisiert. Sie fertigt Kleider aller Epochen an bis in die Neuzeit. „Ich würde auch eine Hippie-Party ausrüsten, falls es gewünscht wird“, sagt sie. „Wenn mir jemand eine Zeichnung oder ein Bild als Vorlage mitbringt, dann arbeite ich das Kleid nach.“ Auf diese Weise entstand auch das Outfit des berühmten Schokoladenmädchens für die Schlösserstiftung. Es wird jetzt von einer Schlossführerin in Charlottenhof getragen. Und es wurden Luises neue Kleider und die der Hofstaat-Damen gefertigt. Beim vorjährigen Luisenfest hatten sich Königindarstellerin Bettina Hornemann und Schubert die Kleider noch ausgeliehen. In diesem Jahr werden sie sie kaufen. Das Ausleihen historischer Garderobe gehört aber weiterhin zu Austens Angebot.

Pia Austen im Internet

www.artepia.de

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