Landeshauptstadt: M100: Konzentriert und prominent Potsdamer Mediengipfel mit neuem Zuschnitt
Das diesjährige M100 Sanssouci Colloquium wird sich am Donnerstag in der Potsdamer Orangerie im Unterschied zu früheren Jahren auf eine zentrale Debatte konzentrieren. Eine Teilung in einzelne Arbeitsgruppen wird es in diesem Jahr nicht geben, teilten die Veranstalter am Montag mit.
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Das diesjährige M100 Sanssouci Colloquium wird sich am Donnerstag in der Potsdamer Orangerie im Unterschied zu früheren Jahren auf eine zentrale Debatte konzentrieren. Eine Teilung in einzelne Arbeitsgruppen wird es in diesem Jahr nicht geben, teilten die Veranstalter am Montag mit. Die Debatte unter dem Titel „Are the Media destroying Europe?“ („Zerstören die Medien Europa?“) soll mit Recherchen untermauert werden, die seit Samstag von den Teilnehmern des Nachwuchsjournalisten-Workshops erarbeitet werden. In einem sechstägigen, direkt vor dem Kolloquium stattfindenden Workshop recherchieren 20 Teilnehmer aus 20 Ländern Fakten, produzieren Videos, Texte und Blogs.
Zum neunten Mal findet das Kolloquium, das eine Art Gipfeltreffen der Medienbranche sein soll, in der Orangerie im Park Sanssouci statt. Der Preisträger des diesjährigen M100 Media Award ist Erdem Gündüz, der durch seine Aktion „stehender Mann“ weltweit bekannt wurde, als er im Juni stundenlang regungslos auf dem Istanbuler Taksim-Platz stand und das Porträt von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk anblickte. Mit seinem stillen Protest wurde er zur Ikone des friedlichen Widerstandes. Die Laudatio soll die kürzlich ernannte Intendantin des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, Shermin Langhoff, im Raffaelsaal der Orangerie halten. Langhoff wurde 1969 im türkischen Bursa geboren und zog im Alter von neun Jahren nach Deutschland.
Sechs Persönlichkeiten aus Politik und Medien aus sechs europäischen Ländern sollen eine kontroverse Debatte führen: Auf dem Podium diskutieren die griechische Politikerin Anna Diamantopoulou, der ehemalige Herausgeber der Londoner „Times“, Simon Jenkins, „Newsweek Polska“-Chefredakteur Tomasz Lis, Euronews-Mitbegründerin Annalisa Piras, die Chefredakteurin der taz, Ines Pohl, und Xavier Vidal-Folch, stellvertretender Direktor von „El País“. Moderiert wird die Debatte von Tim Sebastian, dem Erfinder und langjährigen Moderator der legendären BBC-Interviewreihe „Hardtalk“. Die Hauptrede des diesjährigen M100 hält der preisgekrönte österreichische Romancier und Essayist Robert Menasse. In seiner Rede wird er den Tunnelblick der Ökonomen kritisieren und eine europäische kulturpolitische Offensive zur Überwindung der gegenwärtigen Krise fordern.
„M100 strahlt über Potsdam hinaus positiv aus“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der auch Vorsitzender des M100-Beirats ist. Der M100-Preis ging unter anderem bereits an den dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard und den chinesischen Blogger Michael Anti. Im vergangenen Jahr wurde EZB-Chef Mario Draghi ausgezeichnet. Die Debatte im Kolloquium kann unter www.m100potsdam.org im Internet live verfolgt werden. mar
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