ATLAS: Machbar bleiben
Das Dilemma ist nicht neu: Die Zahl der „Normal“-Potsdamer, die es sich leisten können, in ihrer Freizeit viele Stunden ehrenamtlich als Stadtverordnete Kommunalpolitik zu machen, ist verschwindend gering. Und sie droht angesichts steigender Anforderungen im Beruf und dem sowieso vorhandenen und ebenfalls wachsendem Desinteresse für (Kommunal)Politik noch kleiner zu werden.
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Das Dilemma ist nicht neu: Die Zahl der „Normal“-Potsdamer, die es sich leisten können, in ihrer Freizeit viele Stunden ehrenamtlich als Stadtverordnete Kommunalpolitik zu machen, ist verschwindend gering. Und sie droht angesichts steigender Anforderungen im Beruf und dem sowieso vorhandenen und ebenfalls wachsendem Desinteresse für (Kommunal)Politik noch kleiner zu werden. Damit verschärft sich für Potsdams „Stadtparlament“ – das eines der Freizeit-Politiker ist – die Problemlage: Schon jetzt überfordern die oft hochkomplexen Sachverhalte ein ums andere Mal die Stadtverordneten. Manchen fehlt die Zeit, Themen zu durchdringen, anderen – salopp gesagt – der Durchblick. Daraus resultieren immer wieder abwegige Entscheidungen. Ihre Kontrollpflicht können die Ehrenamtler nur bedingt ausüben. Das ist schädlich – für die Stadt, für die Demokratie. Nichts gegen jene, die nicht mehr im Berufsleben stehen und sich als Stadtverordnete aufstellen lassen und engagieren, doch die „Mischung“ sollte stimmen. Sonst wird sich das, was die Stadtverordneten entscheiden, zunehmend weiter entfernen von dem, was die Bürger brauchen und wollen. Politik in der Kommune ist mühsam, aber sie muss machbar bleiben – für alle, die gewählt werden.
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