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Landeshauptstadt: Magdowski kritisiert Parkgebühren Beigeordnete spricht zu Kulturpolitik in Potsdam

Rund ein Jahr nach ihrem Amtsantritt hat Potsdams Kulturbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) eine ganze Fülle neuer Vorschläge gemacht. Ihr angekündigter Vortrag beim Verein Salon e.

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Rund ein Jahr nach ihrem Amtsantritt hat Potsdams Kulturbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) eine ganze Fülle neuer Vorschläge gemacht. Ihr angekündigter Vortrag beim Verein Salon e.V., bei dem sie eigentlich nur über soziokulturelle Projekte in Potsdam sprechen sollte, wurde ein Ritt quer durch die (Kultur)-Politik in der Landeshauptstadt. Rund 15 Vereinsmitglieder waren dafür am Mittwochabend ins Restaurant „Massimo“ in der Mittelstraße gekommen.

Vor allem die Schiffbauergasse nahm die Beigeordnete ins Visier. Die Parkproblematik dort sei weiterhin eine „Katastrophe“, so Magdowski. So seien die zu zahlenden Parkgebühren teils höher als die Eintrittspreise für manche Veranstaltungen an dem Kulturstandort, für dessen Bewirtschaftung der Kommunale Immobilien Service (KIS) zuständig ist.

Für die vielfach angemahnte Belebung des mit 100 Millionen Euro sanierten Areals nahm Magdowski beispielsweise aber auch das Hans Otto Theater in die Pflicht. Gerade im Sommer sollten das Haus und die Freifläche davor genutzt werden. Die Einmietung eines auswärtigen Anbieters, etwa für ein Musical, würde das Profil des Hauses „nicht verwässern“, sagte die Dezernentin. Zugleich kritisierte Magdowski aber auch, die Kulturschaffenden in der Schiffbauergasse müssten für Neuerungen stets „extrem viele bürokratische Hürden“ überwinden. Als Beispiel nannte sie ein Vorhaben vom Chef des „Fluxus+“-Museums, Hinweisschilder für seine Einrichtung aufzustellen. „Das war eine schwierigere Geburt als Freiland“, meine Magdowski ironisch mit Blick auf die monatelange Debatte um das gleichnamige Jugendzentrum, das noch in diesem Jahr in der Friedrich-Engels-Straße eröffnet werden soll.

Auch dazu äußerte sich Magdowski, die lange als „Freiland“-Skeptikerin galt. „Ich will aber politische Beschlüsse nicht in Frage stellen“, sagte Magdowski. Die „Freiland“-Macher sollten ihre „Chance“ erhalten. „Wenn sie das hinbekommen, schreibe ich einen schönen Aufsatz“, sagte Magdowski, die neben ihrer Tätigkeit in Potsdam auch in bundesweiten Fachmagazinen für Kulturpolitik veröffentlicht. Bei den Gästen des Salon e.V. stieß das „Freiland“–Konzept auf wohlwollendes Interesse.

Während der Veranstaltung sprach Magdowski auch über Themen jenseits ihrer Ressorts. Auf die Kritik eines Gastes am Stadtmarketing von Potsdam sagte die Beigeordnete, für den Bereich gäbe es in der Verwaltung zwei Zuständigkeiten. „Das ist wohl zu stark verästelt.“ Und angesprochen auf die Streitkultur in Potsdam sagte Magdowski, für sie sei es ein „kulturelles Phänomen“, wie sich die Menschen „hier“ noch von der „Obrigkeit“ behandeln lassen würden. Für solche Sätze erhielt sie viel Applaus von den Vereinsmitgliedern. Henri Kramer

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