
© Jan Kuppert
Sport: Mageres Unentschieden
Turbine Potsdam trennte sich im Bundesliga-Nachholspiel vom Hamburger SV mit 1:1
Stand:
Dass es nach der langen Winterpause ein schweres Spiel werden würde, hatte Bernd Schröder bereits im Vorfeld gesagt. Dass es allerdings so schwer wird, hätte auch er als alter Trainerfuchs nicht geglaubt. Im Nachholspiel der Frauenfußball-Bundesliga trennte sich sein FFC Turbine Potsdam gestern Nachmittag vom gastgebenden Hamburger SV allenfalls mit einem 1:1 (0:0) – und damit konnten die Gäste am Ende keineswegs zufrieden sein.
„Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen“, sagte der verärgerte Coach nach dem Abpfiff. „Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden, während die Hamburgerinnen einen im positiven Sinne aggressiven Fußball spielten.“ Hinzu sei die mangelnde Chancenverwertung gekommen, die bereits in der achten Spielminute ihren Anfang nahm. Hamburgs Torhüterin Bianca Weech brachte die durchgestoßene Yuki Nagasato im Strafraum im Zweikampf zu Fall – Schiedsrichterin Katrin Rafalski zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Jennifer Zietz setzte den Strafstoß jedoch an den linken Pfosten, von wo er zurück ins Feld sprang. „Das war die große Chance zur Führung“, so Schröder. „Stattdessen ist die Mannschaft nur noch unsicherer geworden und hat Hamburg stark gemacht.“
Bereits nach 25 Minuten musste Potsdams Trainer zum zweiten Mal auswechseln: Während sich Bianca Schmidt in einem Zweikampf verletzt hatte, musste auch Carolin Simon angeschlagen das Spielfeld verlassen, nachdem sie den Ball mit hoher Geschwindigkeit aus Nahdistanz ins Gesicht bekommen hatte. „Das sind jedoch alles keine Gründe für die schlechte Leistung“, so der Coach, dessen Mannschaft sich in der zweiten Halbzeit steigern sollte.
Zuvor hatten jedoch die Gastgeberinnen vor 380 Zuschauern das Sagen auf dem Platz und gingen in der 48. Minute durch Aylin Yaren, die aus halblinker Position aus 16 Metern ins lange rechte Eck traf, in Führung. Der Ausgleich sollte bis zur 72. Minute dauern: In dieser bediente Viola Odebrecht Patricia Hanebeck, die links im Strafraum freien Platz hatte und mit viel Gefühl den Ball an Weech vorbei in den Hamburger Maschen versenkte. Nur zwei Minuten später war es erneut Hanebeck mit der nächsten guten Möglichkeit. Wenige Meter vor dem Tor schoss sie den Ball jedoch nur knapp neben den linken Pfosten.
„Da war auf alle Fälle mehr drin“, bekannte Schröder. „Während Hamburg aber 120 Prozent gab, kam keine meiner Spielerinnen – unsere Torhüterin ausgenommen – an ihre Normalform heran. Daran muss gearbeitet werden.“
Zeit dafür bleibt wenig, denn bereits am Sonntag kommt mit dem Bayer 04 Leverkusen der Tabellenletzte der Bundesliga an den Babelsberger Park.
Turbine Potsdam: Naeher; Zietz, Peter, Singer; Schmidt (21. Cramer), Odebrecht, Hanebeck, Göransson (60. Vidarsdottir); Nagasato, Andonova (65. Anonma), I. Kerschowski.
Hamburger SV: Weech; Simon (25. Saländer), Engel, Ewers, Wich (76. Schubert), Meiforth, Haye, Kameraj, Hepfer, Brüggemann, Yaren (90. Bagehorn).
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: