zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Magische Grenze geknackt

Umsatz beim Grundstücksverkauf stieg erstmals seit acht Jahren über die Grenze von 500 Millionen Euro

Stand:

Potsdams Immobilien werden für Investoren immer interessanter: Erstmals seit acht Jahren hat der Umsatz bei Immobilienverkäufen in der Landeshauptstadt wieder die magische Grenze von einer halben Milliarde Euro überschritten. Vor allem mehrgeschossige Häuser und auch Wohnblöcke seien in der Gunst der Käufer gestiegen, sagte Winfried Schmidt gestern bei der Präsentation des Potsdamer Grundstücksmarktberichtes. Demnach sind im vergangenen Jahr 536 Millionen Euro für Grundstücke und Häuser in der Landeshauptstadt ausgegeben worden – das ist der vierthöchste Wert seit 17 Jahren. Die spürbare Belebung des Marktes dauert das dritte Jahr in Folge an, so Winfried Schmidt.

Die Anzahl der Eigentümerwechsel bei Grundstücken ist landesweit ein Spitzenwert. In Potsdam ist mit 1969 Kaufverträgen deutlich mehr verkauft worden, als in den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus zusammen. Ein Drittel des gesamten Umsatzes auf dem Brandenburger Grundstücksmarkt stammt laut Grundstücksmarktbericht dabei aus der Landeshauptstadt. Die teuerste Wohnung wurde in der Berliner Vorstadt verkauft: für 3500 Euro pro Quadratmeter. Einen noch höheren Quadratmeterpreis hat die Prinz von Preussen Grundbesitz AG bereits angekündigt: 3650 Euro soll der Quadratmeter in der Speicherstadt künftig kosten, wenn im kommenden Jahr der erste historische Speicher saniert ist.

Schwingungen der Marktdaten erwartet Schmidt, Mitglied im Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Potsdam, für das kommende Jahr. Denn der Verkauf von 1500 Wohnungen im Kirchsteigfeld an einen neuen Eigentümer in diesem Jahr würde sich dann ebenso in der Statistik widerspiegeln wie der Verkauf von 800 Wohnungen der städtischen Gesellschaft Pro Potsdam an Semmelhaack im vergangenen Jahr. Unter anderem dieser Verkauf habe dafür gesorgt, dass der Bericht im Bereich des Geschosswohnungsbaus einen Zuwachs von 75 Prozent bei den verkauften Flächen ausweist. Jedoch, so heißt es in dem Bericht auch, ging die verkaufte Fläche in Potsdam insgesamt um 17 Prozent zurück.

Die Preise haben jedoch nicht nachgelassen. Es herrscht weiterhin „ein relativ hohes Preisniveau“, so Schmidt. „Der wird aber im Wesentlichen akzeptiert.“ Eine Tendenz für deutlich sinkendere Preise sieht er nicht, da die Stadt weiter wachse. Im vergangenen Jahr sei durchschnittlich 150 Euro für den Quadratmeter Bauland gezahlt worden. Die höchsten Grundstückspreise wurden im Zentrum bezahlt: zwischen 410 und 600 Euro kostetete im vergangenen Jahr der Preis für einen Quadratmeter Potsdamer Innenstadt. Die Preise in der Berliner Vorstadt, Nauener Vorstadt und Klein Glienicke seien dagegen leicht gesunken, sagte Winfried Schmidt. Alles in Allem habe der Wegfall der Eigenheimzulage zu Beginn des vergangenen Jahres „keine größeren Auswirkungen gezeigt“, so Schmidt.

Der Wegfall steuerlicher Sonderabschreibungen haben den Potsdamer Grundstücksmarkt zwischen 1998 und 2005 jedoch deutlich beeinflusst. Seit dem Ende der so genannten Sondergebietsabschreibungen Ost im Jahr 1998 sank auch die Anzahl der Grundstücksverkäufe in Potsdam von 1700 (1998) auf etwa 1000 (1999). Zu Zeiten einer hundertprozentigen Abschreibungsmöglichkeit im Jahr 1995 haben 2500 Grundstücke und Häuser im Wert von einer Milliarde Euro den Besitzer gewechselt. Im letzten Jahr der 50-prozentigen Abschreibemöglichkeit waren es 1700 Immobilien für 675 Millionen Euro. Seit dem lagen die Umsatzzahlen der Verkäufe zwischen 239,5 Millionen Euro und 364 Millionen Euro.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })