Gartenstadt Drewitz: Mai 2012 Baubeginn für Konrad-Wolf-Park
Das Projekt „Gartenstadt Drewitz“ wird konkret: Der Umbau der Konrad-Wolf-Allee zu einem Stadtteil-Park beginnt im Mai 2012, informierte Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) am Dienstag bei der Eröffnung einer Ausstellung zu den Gartenstadtplänen im Projektladen Konrad-Wolf-Allee 27.
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Potsdam - Bereits im Februar 2012 – nach den Winterferien – sei zudem Baubeginn für ein weiteres Kernprojekt der Gartenstadt, den Umbau der Grundschule „Am Priesterweg“ zu einer Stadtteilschule, einem künftigen Treffpunkt für die Drewitzer. Bereits am 7. Dezember dieses Jahres werden die Stadtverordneten über ein Beteiligungskonzept entscheiden, dass die Einbindung der „lokalen Akteure“ beim Umbau des Stadtteils sichern soll. Wie Klipp weiter informierte, werde das Umsetzungskonzept für die Gartenstadt der Stadtverordnetenversammlung im Januar 2012 vorgelegt.
Der Baubeigeordnete räumte ein, dass sich die Drewitzer Bürger das Beteiligungskonzept „zum Teil selbst erstreiten mussten“. 2009, am Anfang der Bürgerdiskussion um die Umgestaltung des Stadtteils, sei den Bürgern noch „eine gutgemeinte Kopfgeburt von Planern“ präsentiert worden. Nach vielen Workshops mit gewählten Bürgervertretern seien die Pläne nun „umsetzbar und austariert“, sagte Klipp. Es gebe „einen Konsens bei den Betroffenen“.
Bürgervertreterin Hannelore Schink jedenfalls bestätigt diese Einschätzung. Es habe 2009 zunächst Proteste gegeben, da etwa durch den künftigen Konrad- Wolf-Park „geliebte alte Verkehrsströme nicht mehr benutzt werden können“. Nun seien Kompromisslösungen gefunden worden, „ohne dass die Grundidee der Gartenstadt gen Null gefahren wird“. Ein mit der Pro Potsdam abgestimmtes Parkraumkonzept sehe den Bau eines etwa 200 Meter langen zweigeschossigen Parkdecks an der Sternstraße vor, mit dem der Wegfall der Parkplätze in der Konrad-Wolf-Allee kompensiert werden soll. Allerdings werden diese Stellplätze kostenpflichtig sein, weshalb auch Hannelore Schink noch mit Widerstand aus der Bevölkerung rechnet. Doch es gebe „keine Alternative dazu, wenn wir die Gartenstadt haben wollen“, erklärte die parteilose Bürgervertreterin. Ob die Straßenbahntrasse im künftigen Konrad- Wolf-Park begrünt oder unbegrünt verlaufen soll, werde Klipp zufolge erst 2015 mit den Drewitzern entschieden. Bis 2018 könne die Bahntrasse ohnehin nicht verändert werden, da sie mit Fördermitteln errichtet wurde.
Ein weiterer Streitpunkt war die Angst der Anwohner vor dem verlagerten Durchgangsverkehr, erklärte Hannelore Schink. Autofahrer etwa aus dem Kirchsteigfeld nutzten bislang die Konrad-Wolf-Allee als Abkürzung und könnten später auf die Wolfgang- Staudte-Straße ausweichen, so die Befürchtung. Durch das Aufstellen einer Durchfahrtssperre soll dies nach den überarbeiteten Plänen verhindert werden. Klipp ist zuversichtlich, „dass wir den Durchgangsverkehr komplett raushalten können“. Wenn der Zeitvorteil weg ist, fahren die Leute außen herum, so der Beigeordnete.
Mit den Drewitzern sollen die Ergebnisse der Workshops zwischen den Planern, der Stadt und den Bürgervertretern auf einer Bürgerversammlung am 6. Dezember diskutiert werden. Zudem wird der Masterplan für die Gartenstadt in der Stadtteilzeitung veröffentlicht, kündigte der Geschäftsführer der für das Stadtteilmanagement zuständigen Firma Stadtkontor, Rainer Baatz, an. Es werde eine „behutsame Entwicklung des Stadtteils geben“, erklärte Baatz.
Mit Klaus Moorholz-Wensauer äußerte sich gestern ein weiterer Bürgervertreter gegenüber den PNN zufrieden mit den gefundenen Gartenstadt-Kompromissen. Mit der Pro Potsdam sei gut zusammengearbeitet worden. „Noch ist nicht jede Kleinigkeit besprochen worden“, so Moorholz-Wensauer, „doch wir sind auf einem guten Weg.“
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