Von Jana Haase: Mails statt Wunschzettel
In der Brandenburger Straße entsteht eine Weihnachtsserie des Kinderkanals
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Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Während in den Supermärkten noch der Ausverkauf der letzten Pfefferkuchenvorräte läuft, zieht Achim Wolff („Salto postale“) schon wieder das Weihnachtsmann-Kostüm an. Gestern stand der Stahnsdorfer Schauspieler in der Brandenburger Straße vor der Kamera. Ein 25-köpfiges Filmteam um Regisseur Hannes Springer drehte dort für die neue Staffel der KiKa-Weihnachtsserie „Beutolomäus und der Weihnachtsmann“.
Dass er sich nur wenige Wochen nach Heiligabend schon wieder in Festtagsstimmung versetzen muss, stört Achim Wolff jedoch nicht: „Für mich ist es das schönste Weihnachten – bis Ende Februar Weihnachten feiern und dafür auch noch Geld zu kriegen“, scherzte er am Rande der Dreharbeiten. Für seine Rolle habe er sich schon seit Dezember die Haare nicht mehr schneiden lassen dürfen, erzählte Wolff, dem außerdem ein mittlerer Rauschebart angeklebt wurde.
Raspelkurze Haare trug dagegen Simon Licht („Stromberg“), der den Gegenspieler vom Weihnachtsmann und seinem sprechenden Geschenkesack Beutolomäus verkörpert: Als „Richi Raff“ will er das Weihnachtsfest abschaffen und durch ein sogenanntes „game toy event“ ersetzen. „Wünsche werden nur noch per Mail bestellt, gegen Vorlage einer Chipkarte bekommen die Kinder ihre Geschenke“, erklärte der Berliner Schauspieler, der momentan in dem Oscar-nominierten Terroristen-Drama „Der Baader Meinhof Komplex“ als RAF-Gründungsmitglied Horst Mahler zu sehen ist.
„Der Weihnachtsmann hat aufgegeben“, rief Licht dann in der Brandenburger Straße, die durch einen quergestellten silbernen Truck vor der Kirche St. Peter und Paul abgesperrt war. Als Richi Raff hat er Beutolomäus in seiner Gewalt. Unter dem Jutesack verbarg sich der Puppenspieler Alexis Krüger. „Das ist der absolute Knochenjob“, erklärte er: „Die Wangen von Beutolomäus bewege ich mit meinen Ellenbogen, Mund, Nase und Augen mit den Händen.“ Um sehen zu können, was um ihn herum passiert, habe er einen Monitor ans Knie geschnallt. Ausgestrahlt wird die KiKa-Weihnachtsserie, die im Jahr 2005 neu gestartet wurde, täglich in der Vorweihnachtszeit.
Achim Wolff macht nach Abschluss der Weihnachts-Dreharbeiten wieder einen Ausflug zum Theater: „Fisch zu viert“ heißt die Geschichte um ein Schwestern-Trio und ihren seit Jahrzehnten treuen Diener, in der Wolff gemeinsam mit seiner Ehefrau, der HOT-Schausspielerin Rita Feldmeier, auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm in Berlin stehen wird. Premiere ist am 22. März.
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