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Sport: Man kennt sich

Hertha BSC vermeldet den ersten Zugang: Sebastian Langkamp unterschreibt für drei Jahre

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Berlin - Sebastian Langkamp kam mit leichtem Gepäck nach Berlin. Umhängetasche über der Schulter, zwei Zeitschriften in der Hand, die er auf dem Flug in die Hauptstadt gelesen hatte. Zu Langkamps Bordlektüre gehörte unter anderem „Men’s Health“. Möglicherweise hat sich der 26-Jährige ein paar Anregungen für sein Fitnessprogramm geholt. Langkamp ist vor drei Wochen an der Leiste operiert worden und befindet sich aktuell in der Reha. Das hat den künftigen Fußball-Bundesligisten Hertha BSC nicht davon abgehalten, den Innenverteidiger des FC Augsburg zur neuen Saison zu verpflichten. Zumal Langkamp, der bei Hertha einen Dreijahresvertrag erhält, davon ausgeht, beim Trainingsauftakt am 23. Juni vollständig wiederhergestellt zu sein. Statt in Urlaub zu fahren, wird er sich im Sommer seiner Reha widmen. „Ich habe da noch ein bisschen nachzuholen“, sagt Langkamp.

Der frühere U-21-Nationalspieler ist Herthas erster Zugang für die nächste Saison. Er ist 1,90 Meter groß, hat für den Karlsruher SC und Augsburg insgesamt 47 Bundesligaspiele bestritten. Seit November ist Langkamp verletzungsbedingt allerdings nicht mehr zum Einsatz gekommen. In Trainer Jos Luhukay aber hat er bei Hertha einen einflussreichen Fürsprecher. Der Holländer war es, der Langkamp im Sommer 2011 vom KSC zum FC Augsburg geholt hat.

Dass Luhukay Spieler verpflichtet, die er schon von früheren Stationen kennt, ist kein ganz neues Phänomen (siehe Kasten). Es trifft im Übrigen auch auf andere Kandidaten zu, die noch als Zugänge bei Hertha im Gespräch sind: auf Düsseldorfs Linksverteidiger Johannes van den Bergh (acht Spiele unter Luhukay in Mönchengladbach, 2007 bis 2008), den Frankfurter Karim Matmour (sieben Spiele in Gladbach, 2008) und den Dortmunder Mittelfeldspieler Moritz Leitner (neun Spiele in Augsburg, 2011). „Es ist nicht so, dass das meine Lieblingsspieler sind“, sagt Luhukay. „Entscheidend ist, dass ich die Spieler einschätzen kann.“ Angesichts der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten könne sich Hertha bei den Transfers nämlich nicht viele Fehler leisten. „Die Spieler, die wir für die neue Saison verpflichten, müssen sitzen“, erklärt der Trainer. „Bei den Charaktereigenschaften können wir kein Risiko eingehen.“

Auf den ersten Blick besteht bei Hertha in der Innenverteidigung kein dringender Handlungsbedarf. Hinter dem Stammduo Fabian Lustenberger und John-Anthony Brooks steht mit Roman Hubnik, Maik Franz und Christoph Janker routinierter Ersatz bereit. Dass die Berliner trotzdem noch einen Abwehrspieler geholt haben, sagt einiges über die Planungen für die neue Saison. Mindestens einer der drei Reservisten könnte den Klub noch verlassen; am wahrscheinlichsten ist dies beim tschechischen Nationalspieler Hubnik, der zuletzt keine Rolle mehr gespielt hat (zwei Startelf-Einsätze in diesem Jahr). Es ist allerdings auch möglich, dass in der Innenverteidigung ein Platz frei wird, weil Fabian Lustenberger wieder auf seine angestammte Position im defensiven Mittelfeld vorrückt – so wie am Wochenende, als der Schweizer gegen Köln im ungewohnten 4-3-3-System den alleinigen Sechser gab und Luhukay mit seinem Auftritt schwer begeisterte. „Wir wissen, er kann beides“, sagt Herthas Trainer. „Wir haben ihn für beide Positionen im Hinterkopf.“ Stefan Hermanns

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