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Sport: Mangel an Bewegung

Turbine Potsdam kassiert mit dem 0:1 gegen Bayern München die erste Heimniederlage

Stand:

So richtig freuen wollte sich Johanna Elsig am Sonntag über ihren ersten Einsatz nicht. Nach viermonatiger Verletzungspause kam die Abwehrspielerin des 1. FFC Turbine Potsdam am gestrigen Sonntag gegen den FC Bayern München zu ihrem Saisondebüt. Doch auch wenn Turbine-Chefcoach Bernd Schröder versuchte, mit der Einwechselung der 21-Jährigen noch ein Ass aus dem Ärmel zu zaubern, konnte auch Johanna Elsig die Niederlage gegen die Münchnerinnen am siebten Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga nicht mehr verhindern. Mit 0:1 (0:1) durch einen Handelfmeter in der 55. Minute mussten sich die Potsdamerinnen vor 3440 Zuschauern der Mannschaft aus dem Süden geschlagen geben.

„Sie haben es uns unglaublich schwer gemacht, ins Spiel zu kommen“, meinte Elsig nach der Partie gegen die Frauenmannschaft des FC Bayern. Aggressiv und mit konsequenter Zweikampfführung starteten die Münchnerinnen in die Partie und ließen von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie sich für das Duell um den zweiten Tabellenrang eine Menge vorgenommen haben. „Wir haben versucht, Turbine mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen“, beschrieb Bayern-Trainer Thomas Wörle die Strategie seines Teams und lobte nach dem Spiel die starke Kollektiv-Leistung seiner Elf. Einer Leistung, der auch Turbine-Trainer Schröder Respekt zollen musste: „Bayern war einfach noch stärker als Wolfsburg oder Frankfurt.“

Aber obwohl die Turbinen in der Anfangsphase von dem Auftreten der Gäste beeindruckt schienen, kamen sie später immer besser in die Partie und setzten mit einem Schuss von Genoveva Anonma, der aus knapp vierzig Metern nah am rechten Pfosten vorbeischrammte, ein erstes Achtungszeichen. Zwar konnten sich beide Mannschaften in der Folge einige Chancen erarbeiten, doch gerade in der Offensive der Potsdamerinnen sorgte mangelnde Bewegung für zu wenig Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Während die Strategie von Thomas Wörle aufzugehen schien, waren die vielen lang geschlagenen Bälle an diesem Spieltag nicht das geeignete Mittel, die Defensive der Gäste zu knacken.

Zeichnete die Mannschaft von Bernd Schröder zu Saisonbeginn noch feines Kombinationsspiel aus, so wollte der Trainer am Sonntag mit langen Bällen, die meist aus der eigenen Defensive heraus geschlagen wurden, die Bayern-Abwehr überwinden lassen. Damit war das Mittelfeld beinahe zur Bedeutungslosigkeit verdammt. „Wir haben heute nicht das richtige Mittelmaß zwischen Kurzpassspiel und langen Bällen gefunden“, schätzt Elsig ein, die die ersten 58 Minuten noch von der Bank aus zusehen musste. Die 21-Jährige war für Jennifer Zietz in Spiel gekommen. Nur drei Minuten zuvor waren die Münchnerinnen durch einen Strafstoß mit 1:0 in Führung gegangen. Nach einem Handspiel von Zietz im eigenen Strafraum verwandelte Bayern-Kapitänin Melanie Behringer sicher vom Punkt (55.).

„Unter anderen Umständen wäre ich natürlich lieber reingekommen“, sagte Johanna Elsig ein bisschen wehmütig nach ihrem 33-minütigen Einsatz. „Es ist einfach ärgerlich, dass das, was wir uns in den ersten Spielen erarbeitet haben, wieder futsch ist.“

Denn obwohl Anonma den Ausgleich nach einem schnell ausgeführten Freistoß im gegnerischen Strafraum auf dem Fuß hatte, mussten die Turbinen den ersten Punktverlust vor heimischem Publikum einstecken. Durch die zweite Niederlage in Folge müssen sich die Turbinen zunächst einmal mit Tabellenplatz vier zufriedengeben.

Turbine: Sarholz; Zietz (58. Elsig), Wesely, Kulis; Bremer, Wälti, Cramer, Andonova; Simic (78. Evans); Nagasto (78. Mercik), Anonma

Tor: 0:1 Behringer (55., Handelfmeter)

nbsp;Chantal Willers

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