
© Manfred Thomas
Von Hella Dittfeld: Männerkraft vorm Löschfahrzeug
Am Sonnabend hatten beim Pokalwettkampf die historischen Feuerwehrutensilien Vorfahrt
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Fahrland - Das Startsignal ertönt, Schläuche zusammenstecken, losrennen und 90 Meter zurücklegen, die Pumpe anwerfen und wenn das Wasser kommt, zehn Liter durch eine nur fünf Zentimeter große Öffnung spitzen. Die Bornstedter Feuerwehrleute schafften das beim Pro-Potsdam-Pokalwettkampf am Samstag auf der großen Fahrländer Wiese in 0,42 Minuten. Damit konnten sie ihren I. Platz vom Vorjahr verteidigen. Sechsmal hätten sie vorher trainiert, meinte der stellvertretende Wehrführer Sebastian Jordan. Man sei da nicht übermäßig ehrgeizig gewesen, aber den Willen zum Siegen gebe es schon. Allerdings traten die Bornstedter diesmal nur mit halber Kraft an, nur eine Männer- und eine Frauenmannschaft hatten sie zusammengestellt. Im vorigen Jahr waren es noch jeweils zwei gewesen. „Wir haben uns die Besten, Fittesten ausgesucht“, sagt Jordan lachend, die hätten Erfahrung mitgebracht.
Eiche auf dem zweiten Platz zeigte sich da schon angestrengter. Zweimal in der Woche habe man geübt, sagt Wehrführer Mario Küster. Aber auch bei den Eichenern überwiegt der Spaß am Wettkampf und die Faszination, mit der alten Technik klarzukommen. Im echten Einsatz geschähen die Vorbereitungen alle auf Knopfdruck, erklärt Küster. Ein Sieg dann aber auch für Eiche, den erringt die Jugendmannschaft mit 0,39 Minuten für eine 60-Meter-Strecke. Elf Männer-, eine Frauen- und zwölf Jugendmannschaften, die nur eine Strecke von 60 Metern zurücklegen mussten, waren angetreten. Potsdam hat insgesamt 15 Freiwillige Feuerwehren, darunter ein paar kleinere, die sich bei Pokalwettkämpfen dann zusammentun, aber wie Neu Fahrland/Satzkorn (Jugendsieger im Vorjahr) auch kein schlechtes Ergebnis abliefern. Die stärksten Männer kamen schließlich aus Marquardt. Das bewiesen sie beim Ziehen eines historischen Löschfahrzeuges, vor das sich die Mannschaften spannten, um es über eine Distanz von 15 Metern voranzubringen. Die Kiddy-Feuerwehr mit dem Nachwuchs von sieben bis zehn Jahren durfte als einzige echtes Feuer löschen und das machte natürlich doppelten Spaß.
„Zum Glück haben wie keine Nachwuchssorgen“, meinte Brandoberamtsrat Dirk Häusler, Vorsitzender des Potsdamer Feuerwehrverbandes. Die Nachwuchswerbung in Schulen und bei Ortsteilfesten klappe recht gut. Die 15 Potsdamer FFWs haben insgesamt über 300 Mitglieder, die Jugendfeuerwehren 120.
Potsdams größere FFWs sind im Jahr etwa 80- bis 120-mal im Einsatz, die kleineren etwa 20-mal. Das sei über die Jahre konstant geblieben, sagte der Bereichsleiter Feuerwehr Wolfgang Hülsebeck. Die Ausrüstung wurde überall modernisiert. Neu Fahrland bekommt nächstes Jahr noch ein neues Feurwehrhaus mit Berufsfeuerwache und Raum für den Ortsbeirat, der sich an den Baukosten beteiligt. Die Berufsfeuerwehr zieht zum Jahresende in die neue Wache in der Holzmarkttraße.
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