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Lars Butzmann tritt zum „Hackathon“ in Berlin an
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Lars Butzmann hat schon eine Idee. Alles andere hängt von den Daten ab, die er und sein Team auf dem „TechCrunch Hackathon“ am Wochenende in Berlin zur Verfügung gestellt bekommen. 24 Stunden haben die sechs Studierenden des Hasso Plattner Instituts Zeit, die neben vielen anderen an dem Programmierwettbewerb teilnehmen. Unter diesem hohen Zeitdruck müssen sie ein durchschlagend neues Produkt entwickeln und diese Innovation vor einer internationalen Experten-Jury präsentieren. Zum Beispiel eine Alarm-App fürs Handy, die kurz vor einem starken Regengebiet Bescheid gibt. Und dann zählt der Pitch, also die Präsentation des fertigen Produktes. Dafür haben die HPI-Programmierer dann gerade mal eine Minute Zeit. „Das muss dann wirklich gut werden“, sagt Butzmann im PNN-Gespräch. Der Zeitdruck macht ihm nichts aus, damit hatte er bereits im September bei dem „TechCrunch-Programmierwettbewerb“ in San Francisco gute Erfahrungen gesammelt.
Zu dem Programmierwettbewerb in den USA war der Student des Potsdamer Instituts für Softwaresystemtechnik, der gerade an seiner Masterarbeit schreibt, eher zufällig gekommen. Er war auf einer Konferenz in den USA gewesen, um ein gemeinsames Projekt von HPI und SAP zu präsentieren. Beim anschließenden Besuch des HPI-Campus in Palo Alto sah der 26-jährige Student, dass in der Nähe der „Hackathon“ stattfand. Sofort besorgte er sich ein Ticket und programmierte dort mit anderen HPI-Studenten die Fitness-App „FitScore“ für internetfähige Mobiltelefone. In Verbindung mit einem Schrittzähler wird über den aktuellen Fitnesszustand des Nutzers ein Durchschnittswert errechnet. Dieser könnte dann an Versicherungen gehen, um Rabatte zu erhalten. Vorbild wäre das Bonus-System der Krankenkassen, die Nutzer könnten ihre Daten freiwillig zur Verfügung stellen, um Rabatte zu erhalten. Wenn – an nicht aktiven Tagen – keine Daten weitergegeben werden, bleibt der Versicherte bei seinem festgeschriebenen Beitrag. Das HPI-Team präsentierte den Prototyp seiner Idee einer prominent besetzten Experten-Jury, darunter auch Yahoo-Chefin Marissa Meyer. Auch wenn man nicht unter den drei besten Teams landete, sind die Studierenden nun hoch motiviert für den Berliner „Hackathon“.
Mit dem Wettbewerb in Berlin findet ein vergleichbares Programmier-Rennen nun erstmals in Europa statt. Lars Butzmann ist gespannt auf die Teilnehmer, die aus ganz Europa kommen werden. Das Ticket dafür musste er sich bereits rechtzeitig sichern. An dem Berliner Hackathon findet er gut, dass – anders als in San Francisco – alle Teilnehmer bei Null anfangen müssen. Die Regeln wurden in den letzten Wochen verschärft, sodass diesmal in Berlin alle Projekte schon vor der Präsentation geprüft werden. Man kann Ideen haben, aber die Daten gibt es erst vor Ort, beispielsweise von Telekommunikationsfirmen oder Fluggesellschaften. Lars Butzmann freut sich schon darauf, dass er dann etwas Cooles, wie er sagt, aus den Daten machen könne. Beispielsweise ein App-System für Vielflieger oder eben etwas im Wetterbereich.
Der Programmierwettbewerb findet am Wochenende in der Arena Berlin statt, er wird von dem renommierten Technologie-Blog „TechCrunch“ in Europa veranstaltet. Der Name ist etwas irreführend, beim „TechCrunch Hackathon“ geht es nicht um Hacken im Sinne von Eindringen in fremde Netzwerke und Rechner, sondern um das Programmieren von nützlichen Anwendungen. Jan Kixmüller
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