Landeshauptstadt: Markttauglich
Markt am Nauener Tor feiert ersten Geburtstag / Künftig auch am Mittwoch?
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Markt am Nauener Tor feiert ersten Geburtstag / Künftig auch am Mittwoch? Wer den Frühling erleben will, muss den Winter überleben. Doch wer der Kälte getrotzt hat, wird dafür auch belohnt – das gilt ganz besonders für einen Markt. Frisches verkaufen bei Minustemperaturen ist kein leichtes Geschäft. Dass es dem Markt am Nauener Tor gelingen würde, die schwierige Jahreszeit zu überstehen, war keine Selbstverständlichkeit. Erst vor einem Jahr hatte er eröffnet, als Kontrast zum täglichen Angebot auf dem Bassinplatz. Jetzt ist nicht nur der Winter endgültig durchgestanden – es ist auch Zeit, den ersten Geburtstag zu feiern. Am Sonnabend will Marktmanagerin Sabine Hüning den Einkäufern und Besuchern deshalb neben den gewohnten Spezialitäten eine Tombola mit Losen für je 1,50 Euro und Preisen der Händler und Gastronomen, musikalische Unterhaltung und kulinarische Köstlichkeiten bieten. Mit den Erlösen aus Los- und Essensverkauf soll die Lebensgemeinschaft Rohrlack / Vichel in Brandenburg unterstützt werden. Hier leben behinderte Menschen in Wohngemeinschaften und brauchen dringend zusätzliche Häuser. „Nach dem ersten halben Jahr war der Markt noch nicht ganz stabil. Doch nachdem wir den Winter überlebt haben, wusste ich: Jetzt steht der Markt“, sagt Hüning. Er habe sich als Ort etabliert, an dem Spezialitäten wie frische Nudeln und Bio-Produkte angeboten werden. Eine Nische, die ihre Liebhaber schnell gefunden hat – und bald sogar Nachahmer haben könnte. „In Berlin sollen zwei neue Märkte eröffnet werden, und die Veranstalter laufen seit ein paar Wochen hier in Potsdam herum und schauen sich das Konzept ab“, so Hüning. Mehrere hundert Kunden kämen jeden Sonnabend zum Nauener Tor, darunter viele Potsdamer, die zum Wochenendeinkauf früher nach Berlin gefahren seien. Stattdessen machten sich die Berlin jetzt zum Markt nach Potsdam auf. Rund 30 Händler bauten jeden Sonnabend ihre Stände auf, in Spitzenzeiten sogar 50. Neben den so genannten „Basishändlern“, die Fleisch, Fisch, Brot und Gemüse feilböten, gehörten auch Saisonhändler, die jetzt beispielsweise Spargel verkauften, dazu. Hüning würde bald gern einen zweiten Markttag am Nauener Tor einführen, „das wäre der Mittwoch, dazu haben die Kunden angeregt“. Eine entsprechende Anfrage hat die Potsdamer Stadtverwaltung allerdings noch nicht beschieden – man habe Bedenken, so Hüning, dass ein Markt unter der Woche für „verkehrstechnische Probleme“ sorgen könnte. Für Sabine Hüning würde der zweite Markttag vor allem mehr Arbeit bedeuten – den Posten der Marktmanagerin teilt sie sich seit geraumer Zeit nicht mehr mit dem Chef des Restaurants „Arco“ im Nauener Tor, Mario Giordano. „Er hatte einfach zu viel zu tun“, sagt Hüning. „Aber er ist der Mitbegründer dieses Marktes.“ S. Schicketanz
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