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Landeshauptstadt: Marquardt: Urteil im Dezember Zeuge belastet einen der sechs Angeklagten

Marquardt - Das Gerichtsverfahren um den Überfall auf eine Hochzeitsgesellschaft im Sommer 2006 in Marquardt steht vor dem Abschluss. Das Urteil des Potsdamer Amtsgerichts wird für den 7.

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Marquardt - Das Gerichtsverfahren um den Überfall auf eine Hochzeitsgesellschaft im Sommer 2006 in Marquardt steht vor dem Abschluss. Das Urteil des Potsdamer Amtsgerichts wird für den 7. Dezember erwartet, die Plädoyers sollen am 23. November gehalten werden. Dies sagte gestern Richterin Constanze Rammoser-Bode nach einstündiger Verhandlung. Das Verfahren hatte Anfang September begonnen, musste aber wegen nachbestellter oder nicht erschienener Zeugen immer wieder verschoben werden.

Gestern sagte ein Mitglied der Hochzeitsgesellschaft aus, die in der Nacht zum 2. Juli gegen 3.30 Uhr am Schloss Marquardt angegriffen wurde. Dabei erkannte der Berliner Arzt den Angeklagten Mike S. als eine der drei bis vier Personen wieder, die bei einem ersten „Handgemenge“ die Feieratmosphäre zerstörten. Mike S. wie auch drei andere Angeklagte waren bei früheren Prozessterminen schon von Gästen identifiziert worden – auch als Teilnehmer eines zweiten Angriffs auf die Hochzeit, wegen dem die Gäste in das Schloss flüchteten, während draußen randaliert wurde. Bei dem zweiten Übergriff sollen bis zu 20 Personen beteiligt gewesen sein, auch Frauen.

Allerdings hatten Entlastungszeugen – etwa die Cousine von Mike S. – versucht, die Rolle ihrer Freunde und Verwandten zu bagatellisieren: So will die Verwandte ihren Cousin Mike S. zwar beim Schloss gesehen haben, allerdings nur dabei, wie er betrunken von einer Bank stürzte. Zudem hatte sie geschildert, auch den Angeklagten René B. beim Schloss gesehen zu haben, allerdings habe er ebenfalls „nichts gemacht“. Auch gestern ließ die Verteidigung eine Entlastungszeugin auftreten: Eine 21-jährige Reinigungskraft sagte aus, in der Nacht zusammen mit anderen Freunden und dem Beschuldigten René B. am „Strand“ am Ufer der Wublitz in der Nähe des Schlosses gewesen zu sein. Dann sei sie nach Hause gegangen, zu welcher Zeit, das wisse sie nicht mehr.

Fünf der sechs Angeklagten sind vorbestraft. Das Verfahren ist brisant, da dem Angriff zunächst fremdenfeindliche Motive unterstellt wurden. Henri Kramer

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