ATLAS: Maskenball
Hans-Jürgen Scharfenberg dürfte seinen Augen nicht trauen. Die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW, Bündnisgrünen und FDP hat den Fraktionschef der Linken nämlich kräftig hinters Licht geführt.
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Hans-Jürgen Scharfenberg dürfte seinen Augen nicht trauen. Die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW, Bündnisgrünen und FDP hat den Fraktionschef der Linken nämlich kräftig hinters Licht geführt. Dabei eines vorweg: Der Antrag des Rathausbündnisses, dem Staudenhof-Wohnblock eine zehnjährige Gnadenfrist einzuräumen, ist städtebaulich richtig und sogar ausgewogen – weil er nicht vorsieht, den Plattenbau ersatzlos zu schleifen, sondern neue, preisgünstige Wohnungen am gleichen Standort garantiert. Doch vom Inhaltlichen einmal abgesehen, ist der Antrag ein Musterbeispiel dafür, warum Politikverdrossenheit immer mehr um sich greift. Denn er beweist, welche Heuchelei und Doppelmoral in dem Gewerbe herrscht. Kaum sechs Monate ist es her, dass Stadtverordnete der Rathauskooperation, insbesondere von der SPD, beim Linken-Antrag für die Machbarkeitsstudie zum Staudenhof-Erhalt die Hand hoben. Sie taten es nur, und das beweist der neue Antrag, um sich Scharfenbergs Ja für die Grundstücksverkäufe an der Alten Fahrt zu sichern. Bislang haben das alle Seiten stets entrüstet zurückgewiesen. Nun ist die Maske gefallen.
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