KOMMENTAR: Maßlos überzogen
Studentenvertreter sind für klare Worte bekannt. Nun hat der Potsdamer AStA-Referent für Internationales Mehdi Chbihi den Rundumschlag gewagt.
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Studentenvertreter sind für klare Worte bekannt. Nun hat der Potsdamer AStA-Referent für Internationales Mehdi Chbihi den Rundumschlag gewagt. Sein Opfer ist der so genannte Uni-Assist e.V., die Arbeits- und Servicestelle für internationale Studienbewerbungen. Diesem Verein, der den Unis bundesweit bei der Verwaltung der Bewerbungen von potentiellen ausländischen Studierenden helfen soll, wirft Chbihi vor, dass er systematisch ausländische Bewerber diskriminiere und unprofessionell arbeitet, dort sogar Unterlagen verschwinden und trotzdem erneut Gebühren anfallen.
Starker Tobak. Denn die Behauptungen scheinen nicht durch beweisbare Fakten gedeckt zu sein. Verständlicherweise reagiert der Verein aufgebracht. Auch Brandenburger Unis sind verwundert über den rüden Angriff: Verweisen die Hochschulen doch auf gesunkene Verwaltungskosten und die steigende Qualität der eingehenden Bewerbungen, weil Uni-Assist-Mitarbeiter beispielsweise gefälschte Zeugnisse herausfiltern, bevor sie an die Unis versandt werden. Dieses System scheint sinnvoll und zweckmäßig – und die Kritik maßlos überzogen und sachlich teilweise falsch. Mit dem von linker Ideologie durchzogenen Getöse hat der AStA es zudem verpasst, eine sinnvolle Diskussion darüber zu führen, wie mehr junge Leute aus anderen Ländern an deutsche Unis geholt werden können. Nur an 50 Euro Verwaltungsgebühr liegt das sicher nicht. Fazit der Affäre: Potsdams Studenten haben professionellere Vertreter verdient. Henri Kramer
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