Landeshauptstadt: Matthias Platzeck gibt den Kapitän

Völlig durchnässt entstieg der Ministerpräsident dem Boot, für das er eine gute Stunde lang den Paddeltakt vorgegeben hatte. Hinter ihm sitzend eine Schar von etwa 20 Kindern, alle fröhlich und laut. Matthias Platzeck löste gestern seinen Wetteinsatz von den Potsdamer Wasserspielen 2005 ein, den er gegen den ehemaligen Kugelstoß-Olympiasieger Udo Beyer gewonnen hatte: Er paddelte zusammen mit anderen Prominenten wie Brandenburgs Sportminister Holger Rupprecht, dem Kanuten Torsten Gutsche und zahlreichen Kindern, vom Bootshaus des Kanuclub Potsdam (KCP) zum Templiner Strandbad.

Die Paddeltour sollte Potsdamer Kindern die Ferienzeit versüßen, die nicht die Möglichkeit hatten, in den Urlaub zu fahren. Aus dem Kinderheim Eva Laube nahmen 21 von ihnen an dem Event teil, insgesamt waren es knapp 40. Verteilt auf drei Boote, mit dazugehörigen Eltern, einem Paddel in der Hand und - für die, die noch nicht schwimmen konnten - einer Schwimmweste um den Oberkörper, ging es los. Schwungvoll kamen sie am Ziel an. Prompt folgte das Lob von Platzeck an die Kinder: „Das hat sehr viel Spaß gemacht, ihr wart klasse!“ Im Strandbad warteten allerlei Leckereien auf den Nachwuchs. Gesponsert von Betreiber Bülent Demir und der Potsdamer Energie und Wasser GmbH (EWP) konnten sie Pommes Frites, Eis und Getränke verzehren, soviel sie wollten. Beate Wolf aus Potsdam hatte mit ihren Kindern Viktor und Alesja – sieben und sechs Jahre alt – in einem der Boote gesessen. „Ich finde es gut, dass der Sport auf diese Art und Weise an die Kinder herangetragen wird“, sagte sie. Ihre beiden Kleinen seien erschöpft, aber glücklich.

Der Verschnaufpause folgte die Rückfahrt zum Luftschiffhafen in den Kanus, die Transportbooten von Indianern nachempfunden sind. Rupprecht kündigte in der Euphorie der sportlichen Betätigung schon mal vollmundig einen Sieg für das diesjährige Potsdamer Wasserfest an. „Wir sind jetzt alle gut im Training, das SPD-Boot wird gewinnen“, sagte er.

Martin Stralau